24H Dienst der Jugendfeuerwehr Gronau

Am 28.04. und 05.05.2007 hieß es
für die beiden Jugendgruppen der Feuerwehr Gronau um 7:30 Uhr
antreten zum 24 Stunden Dienst an der Feuerwache Gronau. Die 20
Jugendlichen erwartete je ein aufregender Tag mit Einsätzen
aller Art, diversen Themen und Grillabend. Für die erste Schicht
standen der Jugendfeuerwehr ein LF 16/12, ein LF 16 TS, ein KDOW und
zwei MTF ´s zur Verfügung. Bei der zweiten Schicht wurde
das LF16/12 gegen ein TLF 16/25 aufgrund eines Lehrganges
ausgetauscht.

28.04.2007

Nach dem Antreten gab es erstmal ein
gemeinsames Frühstück wo sich auch der diensthabende
Wachabteilungsleiter vorstellte und Informationen zum Verhalten auf
der Feuerwache an die Jugendlichen weitergab. Nach dem Einrichten des
Schlafraumes war Ausbildung angesagt.

Während der Erste-Hilfe-Ausbildung
bekam die Jugendfeuerwehr einen GSG-Einsatz. Auf einem Firmengelände
lief eine unbekannte Flüssigkeit aus einer blauen Tonne. Mit
Unterstützung der Jugendwarte wurde der Einsatz „professionell“
abgearbeitet und auch ein Not Dekontaminationsplatz errichtet. Nach
dem Einsatz war auch schon das Mittagessen organisiert und es gab
Spaghetti Bolognese für alle.

Nach der Mittagspause kam die Meldung
einer unklaren Rauchentwicklung auf einem Bauernhofgelände. Dort
war zu Übungszwecken ein Spanplattenhaus in Brand gesetzt
worden, welches nun unter der Vornahme von 2 C-Rohren und
(vorgetäuschtem) schweren Atemschutz zu löschen galt. Alle
JFM durften mal „ans Rohr“ und anschließend wurde mit dem
Mittelschaumrohr das Haus bzw. die Hausreste mit einer Schaumschicht
bedeckt. Die Übung war beendet und die Aufräumarbeiten
begannen. „Das war Cool!“ war das Fazit fast aller JFM.

Kaum waren die Fahrzeuge wieder
einsatzbereit gab es den nächsten Einsatz – Brennt Grasnarbe –
der sich allerdings beim Eintreffen als Fehlalarm rausstellte.
Langsam aber sicher schlich sich bei allen der Hunger ein und der
Grill tat seinen Dienst. In gemütlicher Runde gab es Würstchen,
Fleisch und Toastbrot. Der letzte Teller war noch nicht gespült,
da ging wieder der Gong für die Jugendfeuerwehr.
Einsatzstichwort diesmal – vermisste Person ! Auf einem
Firmengelände wurde eine männliche Person vermisst.
Suchtrupps wurden eingeteilt. Nach systematischer Absuche des
Geländes wurde die Person schließlich einklemmt unter
einem Steinbrocken auf einem Steinhügel gefunden. Hier kamen der
Notarzt, die Sanitäter und hydraulisches Gerät wie
Hebekissen zum Einsatz. Durch die einbrechende Dunkelheit musste die
Einsatzstelle ausgeleuchtet werden und somit hatte wirklich jeder
alle Hände voll zu tun. Aufgrund des Verletzungsmusters wurde
noch ein Rettungshubschrauber (sporadisch) angefordert und ein extra
Landeplatz eingerichtet. Nach Beendigung der Übung, welche sich

über ca. 2 Stunden erstreckte, kehrten alle wieder an der Wache
ein und im Nu waren auch die Fahrzeuge wieder einsatzbereit.

Einige Augen wurden schwer, es wurde
noch über die Tagesereignisse gesprochen, eine Film angeschaut
und dann um 23 Uhr war Nachtruhe angesagt.

Dann ertönte abermals der Gong,
diesmal war es aber ein Real-Kleineinsatz. Der Vorbau eines Neubaus
war in Brand geraten. Mit Erlaubnis des WAL fuhr die gesamte JF mit
raus. Unter fachmännischer Anleitung wurde das Feuer schnell
gelöscht.

Alle waren froh endlich wieder in den
Federn zu liegen, als für die Nachtwanderung der Gong ging. Dies
verschliefen aber einige der jüngsten JFM. Aktive Kameraden
hatten die Wanderung durch den Wald bei Vollmond ein wenig mit
Gruselgestalten untermalt. Nach anschließender Zählung
der JFM an den Fahrzeugen gingen ein paar Melder – ihr piepen
hallte durch die Nacht. Brandmeldeanlage in einem Großmarkt –
gemeinsam wurde auch dieser Einsatz gefahren. Zum Glück war es
nur ein Fehlalarm und die Anlage wurde wieder scharf geschaltet.

Wieder an der Wache waren alle sehr
schnell in den Betten verschwunden und man hörte keinen Ton mehr
aus dem Schlafsaal…

Nach dem Wecken um 6:30 Uhr und
anschließender Räumung des Schlafsaals wuselten viele noch
schlaftrunken nach Hause. Gut das erst Sonntag war.

05.05.2007

Nach der Generalprobe am 28.04. waren
jetzt die restlichen 20 JFM um 7:30 Uhr angetreten. Auch hier wurde
ers mal gemeinsam gefrühstückt und der diensthabende
Wachabteilungsleiter hatte das Wort.

Der erste Einsatz kam mit dem Stichwort
– Brennt LKW – und an der Einsatzstelle bot sich folgendes Bild:
Ein Tanklastzug mit starker Rauchentwicklung und ein hysterischer
Fahrer. Schnell wurde der Fahrer vom Notarzt und seinen Assistenten
betreut und nach der ersten Erkundung des Einsatzleiters zwei
Wasserversorgungen mit je 2 C-Rohren aufgebaut. Der Brandherd war
schnell gefunden und gelöscht. Auch hier wurden die JFM
tatkräftig von ihren Jugendwarten unterstützt.

Wieder an der Wache zurückgekehrt
wurden erstmal die Fahrzeughallen ausgefegt und gereinigt, dann gab
es Mittagessen für alle.

Nachmittags wurde der Besatzung des TLF
16/25 gezeigt wie man einen Filter spült, die andere Gruppe fuhr
mit dem Wasserwerferanhänger zur Schieferkuhle (seeähnlich).
Ein Flächenbrand wurde angenommen und ein Verteiler mit 2
C-Rohren und einem B-Rohr sowie der Wasserwerfer wurden vorgenommen.

Wieder an der Wache wurden die Autos
wieder einsatzbereit gemacht. Dann kam die Meldung – Öl auf
Gewässer! Eile war geboten, denn der Drilandsee zählt zu
einem Naherholungs- und Naturschutzgebiet welches bei schönem
natürlich auch viele Badegäste anzieht.

Da die Taucherstaffel aufgrund eines
Übungsdienstes bereits mit zwei Booten vor Ort war, konnte sie
den JFM bei der Bewältigung dieses Einsatzes zur Seite stehen.
Eine Gruppe wurde auf den Booten eingesetzt um sich ein Bild von der
Lage zu machen und die andere bereitete das Material für eine
Ölsperre vor. Dazu wurden B-Schläuche, Blindkupplungen,
Erdhaken, Feuerwehrleinen, eine Sauerstoffflasche zum füllen der
Schläuche und eine dafür geeignete Blindkupplung
bereitgelegt.

Mit diesem Material machte sich die
Einsatzgruppe „Land“ auf um an der passenden Stelle die
B-Leitungen zusammenzukuppeln, dann wurde am ersten B-Schlauch eine
Blindkupplung angebracht und an die Besatzung „Wasser“ übergeben.
Diese wurde um das Öl gezogen, damit es sich nicht weiter
ausbreiten kann. Zur gleichen Zeit wurde der B-Schlauch mit
Sauerstoff gefüllt, damit er nicht untergeht. Beide Enden der
„schwimmenden“ Ölbarriere wurden an Land so festgemacht,
damit es gebunden werden konnte (natürlich nur sporadisch).

Alle durften dann noch einmal in den Genuss einer Bootsfahrt kommen.

Nachdem das ganze Material wieder
verstaut war ging es wieder zurück zur Wache. Dort lockte schon
der Grill und es wurde ordentlich gegessen.

Es war schon etwas dunkel, alle saßen
in Grüppchen zusammen und ließen die Ereignisse des Tages
Revue passieren. Dann ging der Gong und die Leitstelle kam mit der
Meldung – FEUER –Menschenleben in Gefahr. Alles ging ganz schnell
und die Gruppen besetzten ihre Fahrzeuge, zügig wurde die
Einsatzstelle angefahren und sofort verschaffte sich der
Einsatzleiter einen Überblick der Einsatzstelle und gab den
Gruppenführern ihre Aufgaben. Eine Garage, in der eine Fete
stattfand, war in Brand geraten und es befanden sich noch Personen in
diesem Raum.

Trupps unter schwerem Atemschutz wurden
zur Menschenrettung eingesetzt und mehrere Personen ins Freie
geführt. Eine Person wurde aufgrund des Verdachts einer
Rauchgasinhalation vom Rettungsdienstteam betreut, während die
Einsatzstelle ausgeleuchtet, der Brandherd gelöscht und das
Gebäude gelüftet wurde. Gemeinsam wurde die Einsatzstelle
aufgeräumt und die Fahrzeuge wurden wieder einsatzklar gemacht.

Zurück an der Wache war es etwas
später und alles versammelte sich im Schlafraum, gemeinsam
wurden noch ein paar Filme geschaut bevor die Nachtruhe „eingeläutet“
wurde.

Aufgrund der Wetterlage wurde der
geplante Nachteinsatz nicht gemacht und somit ging erst Punkt 6:30
Uhr der Wecker! Verschlafen wurde morgens das Nachtlager abgebaut und
dann ging es nach Hause – weiterschlafen – denn die Nacht war
auch ohne Einsatz lang.

An diesen beiden Tagen haben wir
Erfahrungen sammeln können und freuen uns auf die nächsten
24 Stunden Dienste!