aus den Westfälischen Nachrichten vom 06.01.17 (Bericht und Foto: Klaus Wiedau)
Die ersten vier neuen Anlagen sind bereits montiert, die restlichen sollen ab der kommenden Woche folgen: Die Sirenen kehren – wie berichtet – ins Stadtgebiet zurück.
Von Klaus Wiedau
Seit dem 1. Januar 2016 sind die Städte gesetzlich verpflichtet, unter Federführung der Kreise die Warnung der Bevölkerung im Katastrophenfall sicherzustellen. Dafür soll – neben allen modernen Kommunikationskanälen, die es inzwischen gibt – auch wieder auf Sirenen zurückgegriffen werden. Bis vor einigen Jahrzehnten gab es insgesamt 34 davon in der Stadt, die vor allem auf öffentlichen Gebäuden installiert waren, zehn sogar eigens für die Alarmierung der Feuerwehr . Mit dem Ende des Kalten Krieges wurden sie für den Katastrophenschutz mehr und mehr überflüssig, landeten schließlich auf dem Schrott. Inzwischen hat ein Umdenken stattgefunden, das der Sirene eine Wiederauferstehung beschert.
In Gronau wurde mit Politik und Verwaltung abgestimmt, dass zehn Sirenen in der Stadt zum Einsatz kommen sollen. Ein ursprüngliches Konzept sah 19 Sirenen vor. Mit der Reduzierung konnte das Budget um die Hälfte der anfangs vorgesehenen Kosten auf jetzt 120 000 Euro verringert werden. Mehr noch: Feuerwehrchef Marco van Schelve ist es gelungen, Sponsoren für Kauf und Installation zu finden. Dadurch und durch eine einmalige Landeszuwendung kamen rund 67 000 Euro zusammen, sodass sich das Invest der Stadt für die Sirenen deutlich reduziert.
Der Chef der Feuerwehr sieht die Möglichkeit der Alarmierung per Sirene als wichtigen Bestandteil eines Sicherheitskonzeptes für die Stadt an. Aus diesem Grund setzte er sich auch dafür ein, ein Sirenen-System zu installieren, das nicht nur im Katastrophenfall einsetzbar, sondern auch als Redundanz-System für die Alarmierung der Feuerwehr nutzbar ist.
„Das Fein-Tuning der Standorte ist inzwischen abgeschlossen, die ersten Anlagen sind bereits von der Hagener Firma Helin montiert worden“, macht van Schelve den aktuellen Stand des Projektes deutlich.
Im Februar, davon geht van Schelve aus, ist die Installation aller Anlagen abgeschlossen. Dann wird auch das Heulen der Sirenen wieder regelmäßig zu hören sein – allein schon bei den Probeläufen für die Technik und damit sich die Menschen (wieder) an die unterschiedlichen Signale für die verschiedenen Warnungen gewöhnen. „Der Kreis Borken als zuständige Stelle für den Katastrophenschutz hat dazu bereits einen Flyer erstellt, in dem Signalton und Bedeutung erklärt werden“, so Marco van Schelve.