Hochwassereinsätze: Inzwischen mindestens vier tote Feuerwehrangehörige Große Betroffenheit in allen Feuerwehren

Update: 18.07.2021

Pressemitteilung des VdF NRW

Wuppertal (ots)

Bei den derzeit laufenden Hochwassereinsätzen in Nordrhein-Westfalen haben mindestens vier Feuerwehrangehörige ihr Leben verloren. „Wir haben bisher Kenntnis von vier Todesfällen von Feuerwehrangehörigen und wissen nicht, ob diese Zahl stehen bleiben wird. Die Betroffenheit in den Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus ist riesig. Wir alle werden das nach Ende der Einsätze erst verarbeiten müssen“, berichtet der Stellvertretende Vorsitzende des Verbandes der Feuerwehren in NRW (VdF NRW), Bernd Schneider.

In Altena (Märkischer Kreis) ertrank ein Feuerwehrmann, als eine Flutwelle ihn mitriss. In Werdohl (Märkischer Kreis kollabierte ein Feuerwehrmann im Einsatz und konnte auch mit sofortigen Reanimationsmaßnahmen nicht gerettet werden. In Nettersheim (Kreis Euskirchen) kam ein Feuerwehrangehöriger bei einer Menschenrettung ums Leben. Ein weiterer Feuerwehrangehöriger der Feuerwehr Rheinbach (Rhein-Sieg-Kreis) wurde im Einsatz leblos aufgefunden und verstarb nach Rettungsversuchen später im Krankenhaus.

Derzeit sind immer noch fast 20.000 Feuerwehrleute in Nordrhein-Westfalen im Einsatz tätig, daneben ca. 3.000 weitere Einsatzkräfte von THW und Hilfsorganisationen. VdF-NRW-Vorsitzender Dr. Jan Heinisch: „Die Einsätze laufen weiter, und wir werden auch in den nächsten Tagen noch gebraucht werden. Wir sind dankbar, dass tausende Feuerwehrleute, auch aus Nachbar-Bundesländern, hier weiterhin durchhalten. Unsere Frauen und Männer haben Großartiges geleistet und tun es noch weiter. Bei aller notwendigen Konzentration auf die Einsatzlage sind unsere Gedanken aber auch immer wieder bei den Familien unserer toten Kameraden.“

Pressemitteilung des VdF NRW

Wuppertal (ots)

Die Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen sind seit mehr als 24 Stunden im Hochwasser-Dauereinsatz. „Das gesamte Schadenausmaß wird erst in den nächsten Tagen sichtbar werden. Derzeit sind in vielen Städten und Gemeinden die Feuerwehren noch mit der Lagebewältigung befasst“, sagt der Stellv. Vorsitzende des Verbandes der Feuerwehren in NRW, Christian Eichhorn.

Die Feuerwehren in den von Hochwassereinsätzen nicht oder weniger betroffenen Landesteilen unterstützen derzeit in überörtlicher Hilfe. Insbesondere die vielen Bereitschaften der vorgeplanten überörtlichen Hilfe sind oder waren im Einsatz, um die Einsatzlagen in stark betroffenen Gebieten unter Kontrolle bringen zu können.

Die Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus trauern um zwei Kameraden, die am Mittwoch im Märkischen Kreis im Hochwassereinsatz ums Leben gekommen sind. Ein 46-jähriger Feuerwehrmann ertrank in Altena, nachdem er von den Fluten mitgerissen worden war. In Werdohl kollabierte ein 52-jähriger Feuerwehrangehöriger im Einsatz – eine Reanimation konnte sein Leben leider nicht retten. Der Stellv. VdF-Vorsitzende Bernd Schneider war selbst auch im Märkischen Kreis im Einsatz: „Die Betroffenheit über diese Todesfälle belastet alle Einsatzkräfte. Man muss diese Gedanken vorübergehend ausblenden, um weiter im Einsatz bleiben zu können. Wir alle trauern mit den örtlichen Feuerwehren und den Familien unserer Kameraden.“

Die Lage und die Einsatzgefahren sind in den Städten und Gemeinden unterschiedlich zu bewerten. Wir fordern die Menschen in Nordrhein-Westfalen auf, die Verhaltenshinweise der örtlichen Feuerwehren und anderer zuständiger Behörden zu beachten und die Notrufnummer 112 nur für Notrufmeldungen zu nutzen, nicht jedoch für allgemeine Auskunftsersuchen.