Ungewöhnliche Übung von Feuerwehr Gronau, THW Gronau und DLRG Ahaus

Drei ehrenamtliche Blaulicht-Organisationen übten am Samstag, 5. August, gemeinsam am Dreiländersee in Gronau: Der Löschzug Epe der Feuerwehr Gronau, der THW Ortsverband Gronau und die DLRG aus Ahaus.
Ziel der Übung war das Zusammenspiel der Technik der Feuerwehr Gronau und des THW zu prüfen, um bei großen Vennbränden oder Hochwasserlagen große Wassermassen über weite Strecken zu transportieren. In der Umgebung von Gronau und Epe gibt es einige Venn-Gebiete, in denen es in der Vergangenheit immer mal wieder zu Bränden kam.

Die drei Organisationen trafen sich am Samstagmorgen in Gronau um das Zusammenspiel der Kräfte und der Technik für den Ernstfall zu üben. Nach einer kurzen Einweisung brachte der Löschzug Epe die auf einem Container verlasteten 3000 Meter F-Schlauch mit besonders großem Durchmesser entlang des Brechter Wegs aus. Dieser Schlauch ist bei Feuerwehren ungewöhnlich und wird in Epe primär für den Wassertransport im Kavernenfeld vorgehalten, wo spezielle Wasserquellen bereitstehen. Hier sollte jedoch nun überprüft werden, ob die leistungsfähige Tauchpumpe des THW ebenfalls mit dem Schlauchsystem zusammenspielt. Da der reale Einsatz des Systems zum Glück selten ist, müssen die Kräfte der Feuerwehr die Bedienung regelmäßig Üben, welches hier eine willkommene Gelegenheit ist.

Der Schlauch kann mit bis zu 40 km/h direkt vom Container auf dem LKW ausgelegt werden. Am Samstag war so die gesamte Strecke in weniger als zwei Stunden vollständig betriebsbereit und Wasser konnte am Ende der Leitung entnommen werden. Dafür musste zunächst die Schlauchleitung mit beinahe 50 Kubikmetern Wasser gefüllt werden, bevor überhaupt am Ende Wasser entnommen werden konnte. Das Besondere an diesem Schlauchsystem ist der große Durchmesser und so der geringe Druckverlust, sodass keine Zwischenpumpen eingesetzt werden müssen. Am Ende wurde das Wasser direkt wieder in den Drilandsee eingeleitet.

Die Pumpe des THW mit ihren über 200 Kilogramm und einer Leistung von 45.000 Watt ist in der Lage bis zu 6000 Liter Wasser in der Minute zu fördern. Für den Betrieb setzte das THW das erst seit zwei Wochen in Gronau befindliche neue Notstromaggregat „50 kVA“ ein.

Die Ortsgruppe aus Ahaus der DLRG sicherte während der Übung von der Wasserseite mit zwei Booten ab, damit im Ernstfall sofort Hilfe geleistet werden könnte. So waren die Bootsführer und zwei extra eingesetzte Strömungsretter stets auf der Hut, mussten aber zum Glück nicht eingreifen.

Für die Feuerwehr stand am Ende der Übung noch das Wiederaufnehmen und verlasten des Schlauchs auf dem Plan. Mit dem speziellen Aufnahmesystem des Containers wurde die lange Schlaustrecke in ca. 3 Stunden wieder auf dem Container verlastet. Diese Arbeit stellt sich immer wieder als personalintensiv und anstrengend heraus.

Die Idee zur Übung entstand bei regelmäßigen Treffen der Feuerwehr mit dem THW. Besonders zu loben ist die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Fachdienst Sicherheit und Ordnung der Stadt Gronau und dem Kreis Borken als untere Wasserbehörde.

Verpflegt wurden die 50 eingesetzten Kräfte durch das THW mittags mit einer Suppe und nach Ende der 7-stündigen Übung vom Grill.

Der Löschzug Epe möchte sich hiermit nochmals beim THW und der DLRG sowie allen Beteiligten für die gelungene Übung bedanken.

 

Fotos: Feuerwehr / THW