Einen Dienstabend der etwas anderen Art fand am Montag beim Löschzug Gronau statt. Aus Hamburg war Marcus Bätge, einer der Gründer der Gesellschaft Feuerkrebs, zu Gast.
Feuerkrebs ist eine Gesellschaft zur Förderung und nachhaltigen Verbesserung der Gesundheits- und Arbeitsbedingungen von Feuerwehrleuten, die im Jahre 2016 auch durch Mitglieder der Feuerwehr ins Leben gerufen wurde.
Ihr Ziel ist es, über die stille Gefahr, die uns “Retter” bei Einsätzen droht, hinzuweisen. Feuerwehrleute, egal ob freiwillig oder hauptamtlich, sind polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen, die bei fast jedem Brand in den Rauchgasen in großer Konzentration freigesetzt werden, ausgesetzt. Sie nehmen diese toxischen und karzinogenen Stoffe über die ungeschützten Atemwege, aber auch über die offenen Poren der Haut auf. Durch zahlreiche repräsentative internationale Studien wurde nachgewiesen, dass bei Feuerwehrleuten das Risiko, an Krebs zu erkranken, bereits nach wenigen Jahren im Einsatzdienst auf bis zu 30 Prozent steigt.
Dennoch wird Krebs in Deutschland anders als zum Beispiel in Kanada nicht als Berufskrankheit anerkannt, und die Retter und ihre Familien werden mit den Folgen allein gelassen.
Feuerkrebs ist mit seinem Team deutschlandweit unterwegs um betroffene Kameradinnen und Kameraden zu unterstützen. Durch Vorträge in den Feuerwehren (aber auch in anderen Organisationen wie dem THW und Polizei) wird auf die Gefahren gesondert hinzugewiesen und es werden Anleitungen für eine bessere Einsatzhygiene gegeben und hierfür zu sensibilisieren. Außerdem wird um Anerkennung als Berufskrankheit sowie für Entschädigungen der freiwilligen Kräfte in den entsprechenden Gremien gekämpft.
Am 15. Juni 2022, hat die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC), eine Einrichtung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Arbeit von Feuerwehrmännern und –frauen als krebserregend in der höchsten Kategorie eingestuft.
Über die Arbeit und den Fortschritt in diese Richtung klärte Marcus Bätge umfassend auf. Die Prävention im täglichen Einsatzgeschehen, auch am Beispiel anhand der Feuerwache Gronau, die durch den Neubau bereits gute Voraussetzungen in Punkto Hygiene mitbringt, wurde in gemeinschaftlicher Runde erörtert.
Wir bedanken uns recht herzlich bei Marcus für den informativen Abend.
Weitere Infos zu dem Thema unter www.feuerkrebs.de