Das nennt man Kondition: Mehr als 18 Stunden waren Feuerwehrleute aus Gronau und Epe am Samstagabend schon im Großeinsatz bei „Germania“ – die Jahreshauptversammlung der Gesamtwehr ließen sie trotzdem nicht ausfallen. Stadtbrandinspektor Bernd Schatz versprach gleich zu Beginn eine „Kurzfassung“ der Zusammenkunft, die im Feuerwehrgerätehaus Epe stattfand. Nach der Begrüßung der Gäste, darunter Bürgermeister Karl-Heinz Holtwisch, der stellvertretende Bezirksbrandmeister Donald Niehues, Kreisbrandmeister Johannes Thesing und Vertreter von CDU und FDP, nahm Schatz mehrere Ehrungen und Beförderungen vor.
Für 35-jährige Mitgliedschaft in der Wehr wurde – in Abwesenheit – Gottfried Böhmer geehrt.
Zum Brandmeister befördert wurden dann Florian Benkhoff, Marcus Pischel und Thorsten Wegener. Oberbrandmeister sind ab sofort Tobias Benkhoff, Thomas Böcker, Stephan Gerwens und Marco van Schelve.
Für die von 1990 bis 2009 geleisteten Dienste als Löschzugführer Epe dankte Schatz dann Günter Kendzierski. „Ein Zugführer, der loyal zu seinen Leuten stand und der ein hervorragender Einsatzleiter war und ist“, würdigte Schatz die Verdienste von Kendzierski, der „immer da ist, wenn es Leib und Leben von Bürgern zu schützen gilt“. Der Leiter der Wehr verhehlte aber auch nicht, dass es in jüngster Zeit „Ungereimtheiten und Querelen“ gegeben habe. Schatz: „Das kann passieren.“ Kendzierski habe aber den Weg frei gemacht für Neuwahlen, präsentierte Schatz die Nachfolger: Wolfgang Bräuer ist künftig Löschzugführer, Herbert Kleine sein Stellvertreter.
Verabschiedet und mit Dank bedacht wurde im Rahmen der Versammlung auch die stellvertretende Jugendfeuerwehrwartin Dorothea Niehoff, die dieses Amt seit 2004 innehatte. Nachfolgerin ist Bianca Kocks, die künftig Jugendfeuerwehrwart Matthias Stehning unterstützen wird.
„Heute die Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehr für das Gemeinwesen herauszustellen, hieße Eulen nach Athen tragen“, unterstrich Bürgermeister Karl-Heinz Holtwisch angesichts des laufenden Großeinsatzes bei „Germania“ den Stellenwert der Feuerwehr-Arbeit. Er dankte der Wehr für diesen und alle anderen Einsätze zum Wohle der Bürger und lobte die – ihm auch tagesaktuell zugetragene – gute Zusammenarbeit von Wehr und anderen Hilfsorganisationen. Sein besonderer Glückwunsch galt der neuen Eper Löschzugführung. Holtwisch verband damit aber die Hoffnung, dass in der Eper Feuerwehr nun wieder mehr Ruhe einkehre, wie er deutlich machte. Dank für das ehrenamtliche Engagement gab es auch vom stellvertretenden Bezirksbrandmeister Donald Niehues und von Kreisbrandmeister Johannes Thesing. Er rief aber auch dazu auf, Tugenden wie Verlässlichkeit, Mitsorge und Kameradschaft nicht aus den Augen zu verlieren.
Die Gesamtwehr Gronau hatte im Jahr 2008 insgesamt 243 Mitglieder (davon 155 Aktive). 390 Mal rückte die Wehr zu Einsätzen aus – davon 15 Mal zu Großbränden und 185 Mal zu Hilfeleistungen. Insgesamt wurde in 2008 an den Dienstabenden (bezogen auf alle Teilnehmer) 5031 Ausbildungsstunden absolviert.
Quelle: Westfälische Nachrichten