Eine Investition in die Sicherheit

Bericht aus den Westfälischen Nachrichten (Guido Kratzke) in Verbindung mit der Feuerwehr Gronau (Martin Bültmann)

Feuerwehr empfiehlt über Installation von Herdwächtern nachzudenken

Wenn es in Privathaushalten brennt, dann liegt die Ursache oft in der Küche. Wie aus der VFDB -Brandschadenstatistik aus dem vergangenen Jahr hervorgeht, sind 48 Prozent aller Wohnungsbrände in der Küche entstanden. Und in 78 Prozent dieser Fälle liegt der Ursprung im Bereich von Herd bzw. Ofen. „Diese Probleme haben wir in Gronau häufig“, weiß Feuerwehr-Sprecher Martin Bültmann zu berichten. „Und nicht immer verlaufen diese Brände glimpflich.“

Mal ist es nur die Küche, die auch nach einem nur klein wirkenden Brand nicht mehr nutzbar ist, oft sind ganze Wohnungen betroffen. „Wir hatten unlängst einen Fall, da erklärte uns eine Frau, sie sei doch nur kurz aus dem Raum heraus gewesen , um mit einer Freundin zu telefonieren und könne sich gar nicht erklären, wie sich das Feuer so schnell ausbreiten konnte“, verweist Bültmann auf einen Fall aus der Praxis. Doch wenn es auf dem Herd brennt, dann schlagen die Flammen schnell über die Dunstabzugshauben, in denen sich oft Fett sammelt. „Und da kann dann ohne einen Feuerlöscher, den die meisten allerdings nicht in ihrer Wohnung haben, nicht viel ausgerichtet werden.“ Dann ist die Feuerwehr gefragt und Eile geboten, damit sich der Brand nicht weiter ausbreiten kann. Ein Hilfsmittel, dass dabei Helfen kann, sind Rauchmelder. „Die sollten aber nicht in der Küche montiert sein, weil sie dort auch bei normalen Kochdämpfen leicht auslösen*, erläutert der Feuerwehrsprecher und verweist auf eine Alternative. „Hilfreich können da Herdwächter sein.“

Dieses moderne Hilfsmittel besteht in der Regel aus zwei Bauteilen. Einer Sensoreinheit, die an der Dunstabzugshaube, der Wand oder der Decke befestigt wird, und einer Steuereinheit, die zwischen dem Stromanschluss und dem Herd installiert wird. „Das ist eine Investition in die Sicherheit“, lobt Bültmann die technische Ergänzung für die Küche. Durch Infrarot- und Thermosensoren werden Temperaturen und Temperaturveränderungen erfasst. Sollten dabei kritische Werte erkannt werden, so gibt es zunächst eine Warnung, bei der die Sensoreinheit manuell zurückgesetzt und das Kochen ungehindert fortgesetzt werden kann. erhält die Einheit allerdings keine Bestätigung, sorgt sie per Funk dafür, dass der Herd vom Stromnetz getrennt wird. Das Zurücksetzen erfolgt erst, wenn der Herd wieder abgekühlt ist und keine Brandgefahr mehr von ihm ausgeht.

Gefördert wird dabei nicht nur das eigenständige Wohnen bei Personen mit Demenz oder Gedächtnisstörungen. Es nimmt auch nach dem Verlassen der Wohnung die Angst vor der Frage, ob daran gedacht wurde, den Herd auch wirklich abzuschalten.

„Sie sind allerdings nicht ganz billig“, erklärt der Feuerwehrsprecher und verweist auf Kosten zischen 200 und 400 Euro. Die Installation sollte zudem durch eine Fachkraft erfolgen – auch im sinne des Brandschutzes.

Fotos: © Justus Jarnefeld (Fa. Indexa)