Geschichte

Geschichte







Das Gründungsjahr der Freiwilligen Feuerwehr Gronau ist


 Geschichtliches
 Geschichte bis 1930
 Geschichte 1930-1942
 Tätigkeitsbericht der FF Gronau für die Zeit 1945-1949


 


 


 






Geschichtliches


Vorzeit

In der Vorzeit konnten Brände keinen all zu großen Schaden anrichten da menschliche Siedlungen sehr klein waren und weit auseinander lagen. Die einfachen Hütten waren schnell wieder aufgebaut.

Römerzeit


Die Gründe für eine weitere Entwicklung des Feuerwehrwesens liegen in der zunehmenden Verstädterung und den Fortschritten der damaligen Bauarchitektur. Im Römischen Reich entstanden Millionenstädte wie Rom. Die Häuser waren meist mehrstöckig und standen sehr eng beieinander, auch die Gassen waren sehr eng. Vielfach wurden hölzerne An- und Vorbauten an den Häusern errichtet.

Obwohl Brandstiftung hart bestraft wurde, kam sie sehr häufig vor. Es gab keine Feuerversicherung, aber bei den großen Bränden leistete der Staat Unterstützung für die geschädigten Bürger.

Etliche Male vernichteten Feuersbrünste ganze Stadtteile von Rom. Allein der Nero’sche Brand (Juli 64 n. Chr.) wütete an ungefähr 10 Tagen und zerstörte 3 von 14 Regionen der Stadt völlig. 7 weitere verwüstete er bis auf ein paar Ruinen.

Nach dem verheerenden Nero’schen Brand wurden Bauvorschriften erlassen, um die Feuergefahr zu vermindern. Die Straßen wurden breiter, es wurden mehr Plätze angelegt und die Stockwerkzahl der Häuser wurde beschränkt

Im Jahr 21 v. Chr. wurde eine erste Feuerwehr mit 600 Sklaven gegründet. Zur Zeit des Kaisers Augustus folgte dann ein Feuerlösch-Corps, das aus 7 Kohorten zu je 420 – 600 Mann bestand. Jede Kohorte war für zwei Stadtteile in Rom zuständig.

Die Römer kannten noch keine Schläuche, obwohl sie Meister der Wasserförderung waren. Statt dessen gehörten zur Ausrüstung: Spritzen, Eimer, Leitern, Stangen, Decken, Körbe, Schwämme, Besen, Lappendecken (mit Wasser getränkt zum Schutz der Nachbarhäuser), Einreißhaken, Sägen und Hämmer. In den Feuerlöschkohorten gab es Wasserträger, Spritzenleute, Leute mit Löschdecken und für die Beleuchtung Zuständige am Einsatzort.


Mittelalter

Im Mittelalter erlebte der Brandschutz einen großen Rückschritt. Feuer galt als eine Strafe Gottes, in die nicht eingegriffen werden durfte. So versuchte man, das Feuer mit Altartüchern zurückzudrängen und die Häuser mit Weihwasser zu besprengen. Eigentlicher Brandschutz galt vielfach als Gotteslästerung. In der Regel wurde nicht gelöscht, sondern die Bewohner flüchteten vor dem Feuer.

So brannte zum Beispiel Lübeck allein im 12. Jahrhundert mehrfach ab. Straßburg brannte im 14. Jahrhundert achtmal nieder. Neben Feuern, aus Unachtsamkeit und Brandschatzungen in Kriegen, kam es häufig zu Brandstiftungen durch Banden von Mordbrennern. Erst ab dem Ende 14. Jahrhundert brannte es weniger, da ab diesem Zeitpunkt solider gebaut wurde und mehr Steine für die Bauten verwendet wurden.

Im 13. – 14. Jahrhundert griffen die ersten Feuerlöschverordnungen. Diese enthielten zum Beispiel, dass abends ab einer bestimmten Zeit alle Feuer ausgemacht werden mussten. Dies wurde vom Nachtwächter kontrolliert. So wurde unter anderem geregelt, dass Wein- und Wasserträger bei Feuer sofort mit ihren Eimern Wasser zur Brandstelle bringen mussten. Es wurden Nachtwachen eingerichtet, die Feuer in der Stadt zu melden hatten.

Vermehrt wurden Wasserschöpfstellen durch Pumpwerke ständig mit Wasser versorgt und es entstanden nach und nach Wasserwerke.

Als Ausrüstung standen nur Ledereimer, Wasserfässer, Feuerhaken und Dachkrücken zur Verfügung. Ab dem 14. Jahrhundert gab es einfache Spritzen, die zunächst mit Eimern gespeist wurden. Im 17. Jahrhundert wurde der Schlauch erfunden, der zuerst aus genähtem Leder war; später wurde das Leder vernietet. Mitte des 18. Jahrhundert sind Hanfschläuche nachgewiesen, die aber erst 100 Jahre später zuverlässig eingesetzt werden konnten, nachdem man ihnen eine Gummi-Einlage verpasst hatte.


Gründung von Feuerwehren

In den USA wurden bereits im späten 17. Jahrhundert die ersten Feuerwehren ins Leben gerufen, doch in Europa wurden die ersten Freiwilligen Feuerwehren nicht vor Mitte des 19. Jahrhundert gegründet. Sie gingen oft aus den Steigerabteilungen der Turnvereine hervor.


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Geschichte bis 1930


Bekanntermaßen wurde die Feuerwehr Gronau im Jahre 1881 gegründet. Was vor dieser Zeit geschah, wird größtenteils ein Geheimnis bleiben, da das Stadtarchiv ein Opfer des Krieges wurde.


·  durch eine Verfügung vom 27.01.1817 der Königlich-Preußischen Regierung musste binnen 6 Wochen ein Bericht über die vorhandenen Löschgeräte abgegeben werden. Aufgrund dieser Verfügung stellte die Bürgermeisterei Gronau (für Stadt Gronau, Stadt Epe und Kirchspiel Epe) seit 1819 50 Reichsthaler für Löschgeräte zur Verfügung.


·  das „Reglement der Brandspuiten te Gronau“ ist das älteste Dokument (in holländischer Schrift und soll angeblich aus dem Jahre 1830 stammen) und regelt die Kommandogewalt und Funktionen der einzelnen Dienstgrade.


·  Bereits im Jahre 1836 bestanden gute nachbarschaftliche Kontakte zu den holländischen Wehren und eine hiesige Brandspritze rückte zu einem Brand im Kirchspiel Losser herbei. Für die durch den Bürgermeister von Losser gezahlte Prämie von 15 Gulden wurden lederne Löscheimer gekauft, da die eigenen tannernen Brandeimer nicht mehr zu gebrauchen waren.


Das nächste Dokument ist dann eine polizeilich beglaubigte Abschrift einer Mitteilung, das in Gronau eine 80 Mann starke freiwillige Feuerwehr  â€žgestiftet“ worden ist. In dieser Mitteilung wurde um Genehmigung der Feuerwehr und Bestellung einer Brandspritze gebeten. Die Genehmigung traf einen Monat später ein und die Brandspritze wurde der Feuerwehr unter Eigentumsvorbehalt seitens der Stadt Gronau am 24.07.1881 übergeben und ein Drittel der Kosten wurden durch die Westfälische Provinzial-Feuersozität übernommen.


Aufgrund der 1881/1882 durchgeführten Reorganisation des Feuerschutzes in der ganzen Provinz kam es zum Anstoß mit der Regierung in Münster, da in Gronau und Epe die Anregung zur Gründung der freiwilligen Feuerwehr sehr früh erging. So erging von der Regierung in Münster ein Schreiben an den Landrat in Ahaus, das die freiw. Feuerwehr Gronau in gutem Stande ist, obwohl die Bedienmannschaft für die neue Spritze fehlte und die Löscheimer in einem schlechten Zustand waren.


Aus einem Protokoll vom 11. Dezember 1882 ist zu entnehmen, das im November 1882 die Herbst-Feuerschau ergeben hatte, das in über 100 Haushaltungen Steinöl auf gewöhnlichen Laternen gebrannt wurde bzw. der Schornstein und der Rauchfang nicht gehörig gesichert wurde. Diese Missstände mussten innerhalb von 24 Stunden bzw. 4 Wochen behoben werden.


Im Jahre 1902 wurde der Kamerad Forcht auf Anweisung des Bürgermeister verhaftet, da er nicht auf seine Anweisung hin das Dach verlassen hatte, sondern nur Befehle von seinem Führer der Feuerwehr entgegen nehmen wollte. Trotz Verurteilung und Freisprechung durch das Schöffengericht wurde er durch das Landgericht zu einer Geldstrafe von 1 Mark verurteilt.


Das 25-jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Gronau wurde am 02. September 1906 gefeiert. Nachdem zahlreiche Wehren am Bahnhof eingetroffen waren, gab es einen Festumzug zum Rathaus und zum Spritzenturm, an dem einige Übungen durchgeführt wurden. Für musikalische Unterhaltung sorgte u.a. die „Schutterij“ aus Enschede. Im Laufe des Festes wurden einige Kameraden mit den Zeichen des Westfälischen Feuerwehrverbandes für 25 Jahre Dienstzeit geehrt.


Mit einem Schreiben vom 01. Mai 1908 wurde der Feuerwehr mitgeteilt, das die Stadt Gronau mit dem hiesigen industriellen Werken vereinbart hatte, das die Mitglieder der Feuerwehr im Brandfalle zu benachrichtigen sind und diese dann ihren Einsatz versehen können.


Aus der Gronauer Volkszeitung vom 18.02.1925 ist zu entnehmen, das im Jahre 1924 die Feuerwehr zu keinem Einsatz gerufen wurde. Anfang des Jahre 1925 kam es jedoch sogleich zu Einsätzen. Auf der Jahreshauptversammlung beklagte der Bürgermeister Hagedorn, das der Feuerwehr in den verschiedenen Kreisen der Bürgerschaft nicht die nötige Bedeutung und das Vertrauen entgegenbracht wird. Er hoffte, das sich dieses in den nächsten Jahren ändern würde, denn die Wehr wird ihre Aufgaben weiter verfolgen.


Im Jahre 1925 wurde in Gronau eine Automobil-Spritze vorgeführt. Beigeistert waren alle Kameraden davon, das die Strahlen der Motorspritze bis weit über das Dach der
evang. Kirche reichten. In diesem Jahr brannte auch das Gut van Deldens im Wackengoor bis auf die Grundmauern nieder. Die Feuerwehr übernahm aufgrund der späten Alarmierung nur noch Sicherungsmaßnahmen. Hierbei stürzte ein Giebel, der eingerissen werden sollte, zur falschen Seite und begrub 5 Feuerwehrleute. Diese konnten wie durch ein Wunder ohne nennenswerte Verletzungen aus den Trümmern befreit werden.


Zu dieser Zeit wurde jährlich eine Familien-Feier abgehalten, zu der alle aktiven und unterstützenden Mitglieder mit Angehörigen eingeladen wurden.


Im Mai 1926 wurde der Antrag an den Magistrat eingereicht, durch den Einsatz eines Tag– und Nachtdienstes im Telefonamt eine jederzeitige Erreichbarkeit der Feuerwehr zu gewährleisten und trat dann ab dem 1. August 1926 in Kraft. Ebenfalls bewilligt wurden 4 Wellblechschuppen zur Unterbringung der Gerätschaften.


Am 22.06.1926 wurde in Gronau eine geheime Alarmübung auf dem Reichsbahngelände durchgeführt. Bei dieser Übung, von der nicht einmal die Bahnbeamten wußten, wurde der Zusammenstoß eines LKW mit einem Zug geübt. Im Juli 1926 brannten in Nienborg 5 Fachwerkhäuser nieder, zu denen nach Nienborg, Heek, Ahaus und Epe auch die Feuerwehr Gronau gerufen wurde. Neben einem Großbrand bei der Gronauer Baumwollindustrie (nicht van Delden) kam es noch zu einem  Einsatz in der Poststraße (Porzellanlager Firma Plettenberg), bei der auch die Feuerwehr der Firma van Delden eingesetzt war.


Dem Jahresbericht 1926 ist zu entnehmen, das die Feuerwehr 5 Einsätze, 71 Mitglieder und 226 unterstützende Mitglieder. 13 Übungen fanden auch statt.


Im Bereich Fürstentannen brannten im Jahre 1928 zunächst ca. 2000 Morgen Heide und Wald und einige Wochen später wurden dann ca. 150 Morgen Tannen vernichtet. Verzögerungen gab es bei einem Brand am 26.07.1928 in der Kleinen Brookstr., da ein Hydrant durch eine Betonschicht verdeckt war. Ebenfalls brannten das Gut van Delden im Flörbach, Dachstuhlbrand an der Enscheder Str. bei Bosch, Heuschoberbrand bei Tieke und der Vorführraum des Walhalla-Theaters wurde ein Opfer des Feuers.


Im August 1928 wurde die erste von der Stadt Gronau beschaffte Motorspritze dem Bürgermeister vorgeführt. Die Gewalt des Feuers sollte damit gebrochen werden. Der Brand bei Bosch, Enscheder Str. stellte sich später aus Brandstiftung heraus und der Eigentümer wurde zu einer Strafe von einem Jahr Zuchthaus verurteilt.


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 Geschichte 1930 – 1942


Am 29.02.1932 rückte die Feuerwehr Gronau zu einem Großfeuer aus. Hart an der Landesgrenze, aber auf holländischen Gebiet (Originaltext Gronauer Volkszeitung) brannte das Warenhaus Boerrigter. Gronau traf zuerst an der Einsatzstelle ein und stand sich später mit der Brandweer Losser dem Feuer gegenüber. Aufgrund der Kälte frohren die Löschvorrichtungen ständig ein und die Wasseranschlußmöglichkeiten ließen zu wünschen übrig. Durch starken Funkenflug und Ostwind kam es mehrere hundert Meter entfernt zu einem Vollbrand eines Neunfamilienhauses. Über die Hilfsbereitschaft der deutschen Feuerwehr waren die holländischen Bürger so erbost, das die Wehrleute auf gemeinste Weise beschimpft wurden und Wehrleute abgestellt werden mussten, damit die Schläuche nicht zerschnitten wurden, da sie alle gut versichert waren. Am 22. März kam es innerhalb von 24 Stunden zu den Bränden des Forsthauses Rüenberg, der Papierhandlung Wolbers in der Neustraße und einem Wohnungsbrand im Beckerhook (4 Wohnungen). In der Bardel brannte zeitgleich ein Haus bis auf die Grundmauern nieder. Am 29.10.1932 fand ein Großfeueralarm in Epe statt. Neben der FF Epe und der freiw. Sanitätskolonne Epe erschien auch die Gronauer Feuerwehr mit Auto und Motorspritze. Angenommen wurde damals der Brand eines Häuserblocks an der Kreuz– und Laurenzstraße sowie ein Vollbrand des Hotel Lammerdings. Bereits 1933 wurde beschlossen, eine Sterbeversicherung abzuschließen. Die Kosten wurden aus der Wehrkasse bestritten—bei Tod 150 Reichsmark, bei Unfall 200 RM. Im Jahre 1932 hatte die Gronauer Wehr 88 aktive Mitglieder und wurde zu 5 Einsätzen gerufen. Zur Eröffnung des Reichstages am 21.03.1933 kam es in Gronau zu einem Fackelzug vor dem Schloss mit den nationalen Bürgern aller Gronauer Vereine, darunter auch der Feuerwehr. Im Jahre 1933 betrug der Beitrag der Unfallversicherung für die Feuerwehren 3,5 Reichspfennig je Kopf der Bevölkerung. Die Stadt Gronau überwies 212,39 Reichsmark. Aufgrund eines Gesetzes vom 15.02.1933 musste die damalige Feuerwehr aufgelöst werden. Auf der Versammlung wurde die einheitliche freiwillige Feuerwehr für den Ortspolizeibezirk Gronau gegründet. Die anwesenden 67 Wehrmänner verpflichteten sich, weiterhin in der neuen Wehr Ihre Pflicht zu erfüllen. In weiteren Besprechungen wurden früher nicht übliche Strafsätze für das Fehlen oder Zuspätkommen festgelegt. U.a. kam es in 1934 zu zahlreichen Heidebränden in den Venngebieten, es brannte zweimal das Gebäude „Gut Schwarzbach“, es kam zu Fliegerangriffen über Gronau, am Hörster Esch fand eine Alarmübung statt und die Wehr nahm an der Reichsschwimmwoche teil. Auch fand der Umzug der Unterkunft von der Hermann Goering Straße zum alten Wasserwerk statt. Hier wurden auch Räume für die freiw. Sanitätskolonne geschaffen. Das Jahr 1935 startete mit einem Brand des Burgmannshauses am Gronauer Schloss. Eine Übung am Ahauser Schloss, zu der auch die Gronauer Wehr gerufen wurden, sprach sich irrtümlich schnell als Großfeuer in Gronau herum. Die Feuermeldeanlage wurde 1935 wesentlich verbessert. An 17 Stellen im Stadtgebiet wurden Feuermelder installiert. Die erste Alarmierung hierüber fand bei einem Großbrand in der Mühlenmathe statt. Noch am Vortag fand am „Rheinischen Hof“ eine Übung statt.  Bis 1940 ist leider nichts weiteres bekannt.


1941 bestand das 60. Jubiläum der Feuerwehr. Durch eine Sammelaktion der Polizei (die Feuerwehr war der Polizei unterstellt) wurden 4800 Reichsmark für die Feuerwehr gesammelt.


1942 wurden durch Anordnung des Reichsführers und Chef der Deutschen Polizei alle Feuerwehrmänner von der vormilitärischen Wehrertüchtigung befreit, da zahlreiche Feuerwehren bereits sehr dezimiert waren. Durch ein Schreiben vom 11.08.1942 wird zwischen den Gemeinden Gronau und Enschede eine Gegenseitige Hilfe bei Bränden vereinbart, solange sich die Feuerwehr nicht durch Luftgefahr oder ausgebrochenem Feuer an die eigene Gemeinde gebunden ist. Zur Ausübung dieser Hilfe musste jedoch eine Genehmigung durch höhergestellte Behörden eingeholt werden. Vereinbart wurden auch Kostenerstattungen für Geräte und Personal. Bereits damals wurden Briefe nach Holland in holländischer Sprache und umgekehrt in deutscher Sprache verfasst. Durch eine Anweisung vom 11.12.1942 musste damit gerechnet werden, in weiter entfernte Luftschutzorte I. und II. Ordnung zum Einsatz gelangen. Hierzu waren für 48 Stunden Marschverpflegung, Lebensmittelkarten und 100 Ltr. Kraftstoff mitzuführen. Die Regelung des Eintreffens und des Abmarsches sowie der Wiederankunft waren genau vorgeschrieben. In all den Jahren wurde durch die Reichsämter ständig die Einsatzbereitschaft der Löschbrunnen sowie deren ausreichendes Vorhandensein überwacht.  Durch Runderlasse wurde die Bauweise für neue Brunnen genau festgeschrieben. Auch wurde die Feuerwehr mit Anweisungen im Umgang mit den verschiedenen Bombenarten und bei Luftangriffen versorgt.



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Tätigkeitsbericht der FF Gronau für die Zeit 1945-1949


1945 waren kurz vor dem Einmarsch der alliierten Truppen in Gronau auftragsgemäß die Fahrzeuge in Sicherheit zu bringen, um sie dem Zugriff der zurückweichenden deutschen Wehrmacht wie auch dem des Feindes zu entziehen. Die damalige Führer der Wehr, Oberzugführer Bartels, machte als Versteck das Gildehauser Venn aus, wo einerseits für die Fahrzeuge genügend Tarnungsmöglichkeit, zum anderen aber auch die Möglichkeit des Einsatzes der Geräte bei Brand in der Stadt gegeben waren. Gegen 21 Uhr erreichten wir Bardel mit unserem Gerät, wo wir auf dem Gehöft Willenborg übernachteten. Hier durch Jacobs bedroht, stießen wir weiter ins Venn vor und brachten unsere Fahrzeuge vorzüglich getarnt in einem Wäldchen in der Nähe des Gehöftes Lindebäumer unter. Die Mannschaft fand bei dem Bauern Lindebäumer Unterkunft und gute Aufnahme und verblieb dort bis Dienstag nach Ostern.


Da inzwischen Gronau am 2. Osterfeiertag durch die alliierten Truppen besetzt worden war, rückte die Mannschaft die Fahrzeuge im Versteck lassend nach Gronau zurück. Am Donnerstagmorgen erwirkten die Kameraden Bevers und Ertelt beim Kommandanten der Besatzungsmacht die Genehmigung, die Fahrzeuge nach Gronau zurückzuholen. Das Einbringen der Fahrzeuge vollzog sich unter Bewachung der Besatzungsmacht. Am Freitag nach Ostern kam das Gerät bereits beim brand Hollekamp, Ochtruperstrasse zum Einsatz. Wenige Tage später wurde die Wehr auf Anordnung des Kreiskommandanten zu einem großen Scheunenbrand in Graes beordert. Schwierigkeiten bei diesen Einsätzen bereitete das Ausgehverbot, was allerdings für die Feuerwehr wenige Tage später durch Aushändigung von Ausweisen aufgehoben wurde.


Da die Unterkunft der Feuerwehr am Wasserwerk durch die Besatzungstruppen belegt war, fand unser LF 15 das tagelang vor dem Rathaus gestanden hatte, Platz auf dem Werksgelände der BSG; während der Mannschaftswagen mit der TS 8 beim damaligen Wehrführer Bevers untergebracht wurde.


Reichliche Beschäftigung fand die Feuerwehr beim Räumen des Sperrgebietes, wo sie mit ihrem geringen Mannschaftsbestand (die Wehr hatte sich inzwischen aufgelöst) und ihren Fahrzeugen den und ihren Fahrzeugen den Familien des Sperrgebietes  bei dem Fortschaffen ihrer beweglichen Habe behilflich war. Weiter wurde der Feuerwehr der Auftrag gegeben, die von der Wehrmacht zurückgelassene Munition zu bergen und mit ihren Fahrzeugen abzutransportieren. So fand die Feuerwehr Gronau die während des Krieges manchen Einsatz gefahren hatte, auch am Kriegschluss reichlich Arbeit.


Mit der Rückkehr friedlicher Verhältnisse musste an die Reorganisation gedacht werden, da die Stadt nicht ohne schlagkräftige Feuerwehr sein konnte. Mit der Aufnahme des verbliebenen Gerätes, der Einsatz– wie Mannschaftsausrüstung wurde sofort begonnen. Grosse Fehlbestände konnten festgestellt werden. Das Frühjahr 1946 brachte mit seiner Hochwasserkatastrophe einige Einsatzwochen, da die gesamte Innenstadt und große Teile der Außenbezirke meterhoch unter Wasser standen. War es während des Hochwassers Aufgabe der Feuerwehr, Personen aus bedrohten Häusern zu retten, so war mit Abdringen desselben die Wehr Tag und Nacht im Schichtwechsel beschäftigt, Keller auszupumpen und verdorbene Lebensmittel, Textilien und sonstige Waren aus den Kellern zu bergen.


Besondere Umstände veranlassten einen Wechsel in der Führung der Wehr. Die stellv. Führung wurde dem Brandmeister Walter Ertelt übertragen, der am 01.02.1948 durch den Kreisdirektor des Landkreises Ahaus endgültig zum Kommandanten der Wehr bestellt wurde. Seine Aufgabe war es, die durch den ununterbrochenen Einsatz mitgenommenen Fahrzeuge und Geräte wieder in einen einsatzfähigen zustand zu versetzen. Pumpen und Fahrzeuge bedürften einer generellen Überholung, die bei der schwierigen Ersatzteillage unter grossen persönlichen Opfern der Wehrmitgliedern durchgeführt werden konnte. Hierbei war es für die Wehr besonders wertvoll, dass sie ihre Unterkunft am Wasserwerk mit Werkstatt und Kammer zurückerhielt, so dass sie bald wieder in der Lage war, den an sie gestellten Anforderungen gerecht zu werden.


Heute sind Fahrzeug und Gerät der Wehr wieder voll Einsatzfähig, wenn der Gerätepark auch durch Abgabe des LF 12/5 eine empfindliche Einbusse erlitt. Persönliche Ausrüstung und Gerät wurden in Erkennung der Bedeutung der Feuerwehr für die Stadt schnellstens ergänzt.


08.01.1947        Schornsteinbrand Weidenstr.                                      
10.05.1947        Waldbrand Rüenberger Venn
22.07.1947        Explosion Azetylenflasche

01.08.1947        Großbrand Holzhandlung Meyer
17.10.1947        Torfbrand Gut Wackengoor
07.04.1948        Scheunenbrand Schepers, Bardel
15.05.1948        Hochwaldbrand im Rüenberg
16.05.1948        Heidebrand Rüenberger Venn
02.08.1948        Brand im Güterschuppen Bundesbahn
10.12.1948        Zimmerbrand Grünstiege
08.02.1949        Brand des Lagerschuppens, Steinstr.
14.03.1949        Brand der Wollkammer, G.van Deld.
23.03.1949        Großbrand bei Laurenz in Ochtrup
25.03.1949        Heidebrand im Rüenberger Venn
05.04.1949        Brand Lackkocherei Vorrink
18.04.1949        Heidebrand im Rüenberger Venn
21.07.1949        Zimmerbrand Viktoriastrasse
15.10.1949        Wollkammerbrand Spinn.Deutschland













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