Gasexplosion war gemeinsame Übung mit THW

Samstag Vormittag 9:15 Uhr – die Funkmeldeempfänger des Löschzuges Gronau lösen aus und zeigen das Stichwort: Explosion, Person verschüttet nach Tiefbauarbeiten

Schon mal vorab: es handelte sich um eine unangekündigte Alarmübung und der von den Mitgliedern geplante Tagesablauf änderte sich vollständig.

Bis zum eintreffen der Kräfte wurde von einem tatsächlichen Einsatz ausgegangen. Die dargestellte Szenerie war jedoch nicht minder realitätsnah.

Vorgefunden wurde vom ersteintreffenden Fahrzeug ein Bagger, der bei Tiefbauarbeiten eine Gasleitung beschädigte und eine Explosion auslöste. Die in der Baugrube vorgefundene Person war bereits verstorben.
Der Baggerfahrer war noch schwer verletzt in seinem Fahrzeug, das jedoch zunächst stabilisiert werden musste, da nur 2 Räder den Boden berührten und schwankend an der Baugrube stand.

Eine weitere verletzte und verwirrte, aber ansprechbare Person konnte die Einsatzkräfte einweisen, aber zum Hergang kaum Angaben machen, da Sprachbarrieren nicht überwunden werden konnten.

Unter einem nahestehenden IBC-Container war eine Person eingeklemmt und musste befreit werden.

Beim absuchen der Unfallstelle wurde eine weitere verletzte Person im angrenzenden Buschwerk gefunden und musste von dort in die eingerichtete Patientenablage verbracht werden.

Aufgrund der Einsatzsituation wurde das Technische Hilfswerk mit der Bergungsgruppe zur Einsatzstelle alarmiert. Vom THW wurde zunächst der Bagger unterbaut und mit der Seilwinde stabilisiert. Gemeinsam konnte dann der Baggerfahrer aus dem Baugerät gerettet werden.

Anschließend wurde die Person aus der Baugrube geborgen. Hierzu musste die ca. 2 Meter tiefe Baugrube zunächst gegen Einsturz gesichert werden.

Hier kam neues Gerät der Feuerwehr und auch des THW zum Einsatz, das erstmalig eingesetzt werden konnte. Zahlreiche Erfahrungen konnten so gemeinsam gesammelt werden.

In den vergangenen Jahren wurde die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und THW immer weiter intensiviert. Bei gemeinsamen Einsätzen und Übungen hat sich die Zusammenarbeit schon sehr oft bewährt und jede Einheit kennt die arbeitsweise und technischen Möglichkeiten des Anderen, so dass hierauf gerne zurückgegriffen wird.

Unter Realbedingungen wären zusätzlich noch hauptamtliche Kräfte der Feuerwehr, des Rettungsdienstes, evtl. Hubschrauber, Polizei, Ordnungsamt und Stadtwerke an der Einsatzstelle.

Fazit der Übung: Die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und THW verlief wie erwartet problemlos. Die Absprachen zwischen den Einheiten verlief zielorientiert und die eingesetzten Kräfte erledigten die übertragenen Aufgaben ohne größere Probleme.

Wir Danken der Familie Berkemeier, das die Übung auf deren Hof stattfinden konnte. Ebenfalls vielen Dank der Firma Hönerlage für den zur Verfügung gestellten Bagger. Und nicht zu vergessen die realistisch geschminkten Verletztendarsteller.

Nach der Übung trafen sich alle Einsatzkräfte an der Feuer- und Rettungswache zum gemeinsamen Grillen.

Fotos: Ralf Kosse/THW
Kevin Niehues/Feuerwehr