Jahresabschlußübung der Jugendfeuerwehr

 

Dicker Rauch quillt aus den Fenstern der ehemaligen Hans-Christian Andersen Schule, ein Anwohner hat Kinder davonlaufen sehen. Ein Szenario wie es oft vorkommt.

 

Denn gerade leer stehende Gebäude üben einen besonderen Reiz auf Kinder und Jugendliche aus, welche dann in einem unbeobachteten Moment die Gelegenheit nutzen und in diese Gebäude einsteigen. Einfach aus Neugier, ungestört von Erwachsenen die Räume erkunden, vielleicht noch alte interessante Dinge zu entdecken und Mutproben durchführen. Nicht selten ist da auch Feuer im Spiel, man ist ja unbeachtet und man kann ja mal gucken, wie alte Zeitungen brennen. Der Gefahr sind sie sich oftmals nicht bewusst und in Windeseile wird aus dem kleinen angezündeten Papier ein großes Feuer. Der Weg nach draußen ist mühsam, ist man doch nur durch ein kleines Fenster eingestiegen, aber in welchem Raum war das Fenster? Panik und Hilflosigkeit machen sich breit, die Freunde sind vielleicht schon draußen oder auch nicht? Was passiert wenn ich es nicht schaffe? Der Rauch breitet sich aus, er ist giftig und das Atmen fällt schwer, wo war der Ausgang? Und dann stille…

 

Den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr Gronau bot sich an ihrem letzten Dienstabend in diesem Jahr genau so ein Szenario.

 

Mit drei Löschfahrzeugen und zwei Mannschaftswagen machten sie sich auf den Weg zur Einsatzstelle am Eichendorfweg. Zwei Fahrzeuge konnten ohne Probleme zur Einsatzstelle vorrücken, einem anderen wurde die Zufahrt durch einen falsch geparkten PKW verwehrt. Auch eingeschaltetes Martinshorn und Blaulicht, ließ die Anwohner kalt. Erst nachdem an den Haustüren etlicher Anwohner der Besitzer ausfindig gemacht und der PKW entfernt wurde, konnte die Fahrt zur Einsatzstelle fortgesetzt werden. Im Notfall wären dadurch wertvolle Minuten zur Rettung von Menschenleben verloren gegangen.

 

Die Jugendlichen verlegten für ihren Einsatz eine Schlauchleitung an einem naheliegenden Hydranten, was sich bei den eisigen Temperaturen auch nicht immer einfach gestaltet. Gerade bei Schnee, sind diese oft verdeckt und müssen gesucht werden. Durch die Minusgrade kann auch der Deckel einfrieren und ein Öffnen als Mühsam gestalten.

 

Der gesamte Innenhof der Schule wurde ausgeleuchtet und Rettungsmittel, wie Tragen, Erste Hilfe Koffer und Decken wurden bereitgestellt. Gleichzeitig wurden zwei Trupps (jeweils zwei Jugendliche) mit Atemschutzgeräten, welche extra für die Jugendfeuerwehr gebaut wurden, ausgestattet. Richtige Atemschutzgeräte trugen nur die Ausbilder, welche die Jugendlichen bei der Übung begleiteten.

 

Eine andere Gruppe bereitete derweil das C-Rohr vor, welches von einem Atemschutztrupp mit ins Gebäude genommen werden sollte, um den Brandherd zu löschen.

 

Beide Trupps durchsuchten das dunkle, verrauchte Gebäude nach Personen und brachten schließlich zwei Puppen in Sicherheit. Diese wurden draußen von den bereits wartenden anderen Jugendfeuerwehrmitgliedern in Empfang genommen und versorgt.

 

Das Gebäude wurde mit einem Lüfter vom Rauch befreit und alle Räume nochmals abgesucht.

 

Diese gesamte Übung wurde von Tim Seipel und Julian Stief vorbereitet und von den beiden als „Einsatzleiter“ geführt. Die Ausbilder der Jugendfeuerwehr waren lediglich als Unterstützung/ Beobachter auf die einzelnen Gruppen verteilt.

 

Mit dieser gemeinschaftlichen Abschlussübung endet das 45. Jubiläumsjahr und es geht mit dem Dienst weiter am 8. Januar um 18:30 Uhr an der Feuer- und Rettungswache in Gronau.

 

Interessierte Jugendliche (aus Gronau) zwischen 12 und 17 Jahren sind herzlich eingeladen, denn aktuell sind wieder einige Plätze in der Gruppe Gronau frei geworden.