Rettungsweg für Einsatz war versperrt

aus den Westfälischen Nachrichten vom 25.06.2019

Feuerwehr schlägt Pkw-Scheibe ein

Gronau –

Weil die Rettungszufahrt zum Freibad durch zwei Fahrzeuge zugeparkt war, griff die Feuerwehr am Sonntag während eines Einsatzes zu drastischen Mitteln: Die Rettungskräfte schlugen eine Scheibe eines widerrechtlich geparkten Wagens ein.

Von Klaus Wiedau

Wie die Feuerwehr auf Anfrage der WN bestätigte, wurden die Rettungskräfte am Sonntag um kurz nach 15 Uhr zu einem internistischen Einsatz ins Freibad gerufen. Um möglichst schnell an Einsatzstellen innerhalb des Bades zu gelangen, ist für Feuerwehr und Rettungsdienst eine speziell ausgeschilderte Einfahrt im Bereich des Parkplatzes an der Kreissporthalle (Bränd­strömstraße) vorgesehen.

Rettungskräfte mussten zu Fuß zum Patienten

Diese Zufahrt war aber durch zwei Fahrzeuge komplett zugeparkt, so die Feuerwehr. Um eines der Fahrzeuge versetzen zu können, wurde an dem Wagen eine Scheibe eingeschlagen. Aber nicht mit dem gewünschten Erfolg, denn: „Nachdem der Vordersitz hochgeklappt worden war, wurde festgestellt, dass es sich um ein Automatik-Fahrzeug handelte und somit nicht versetzt werden konnte.“ Die Rettungskräfte mussten daraufhin ihr technisches Equipment zu Fuß bis zum Patienten tragen. Der wurde versorgt und ins Krankenhaus gebracht. In der Zwischenzeit war der Besitzer des Wagens eingetroffen, um den sich die Polizei kümmerte.

Folgen und Konsequenzen

Die Folgen und Konsequenzen des Parkens vor einer Feuerwehrzufahrt sind laut Bußgeldkatalog unterschiedlich. Kurzzeitiges Halten (Fahrer sitzt im Wagen, Fahrzeug steht nicht länger als drei Minuten) haben bei Kontrolle ein Bußgeld von zehn Euro zur Folge. Kommt es zur Behinderung eines Rettungsfahrzeuges, sind 15 Euro fällig. Parkt ein Fahrzeug (Auto verlassen, Standzeit länger als drei Minuten) vor der Zufahrt, sind 35 Euro fällig, im Fall einer Behinderung 65 Euro, zudem gibt es in dem Fall einen Punkt.

Foto: Westfälische Nachrichten

 


Quelle: Westfälische Nachrichten