Blaulichttag in Gronau

Bericht aus den Westfälischen Nachrichten v. 20.06.2016

Retten – helfen – bergen – schützen: Das haben sie sich auf die Fahne geschrieben. Brände, Unfälle, Katastrophen, Hilfeleistungen gehören für sie zum alltäglichen Geschäft. Die Rede ist von sechs Behörden und Organisationen, die am Samstag sechs Stunden lang im Rahmen ihres Blaulichttages einen Blick hinter die Kulissen ermöglichten.

Von Angelika Hoof

Neben Informationen – unter anderem zu Einstellungsvoraussetzungen – und persönlichen Gesprächen standen praktische Vorführungen im Mittelpunkt des bunt gespickten Programms.

„Such, Max!“, befahl Hermann Neuschildkamp seinem fünfjährigen Labrador, der losstürmte und eifrig einen Koffer nach dem anderen beschnupperte. Schon am dritten Koffer blieb Max wie angewurzelt stehen. „Diese Haltung nennt man ‚einfrieren‘, denn so zeigt er seinem Hundeführer, dass er Drogen entdeckt hat“, erläuterte der Zoll-Hundetrainer Manfred Dertmann den interessierten Zuschauern, die gespannt die Darbietung des Hundes verfolgten. Max ist einer von rund 400 beschäftigten Spürhunden der Bundeszollverwaltung, die auf der Suche nach illegalen Gegenständen – von Drogen bis hin zu Erzeugnissen tierischen Ursprungs – im Einsatz sind. Als Drogenspürhund verrichtet er am Flughafen Münster-Osnabrück in der Kontrolleinheit Verkehrswege seinen Dienst. Am Samstag demonstrierte er in der Gronauer Innenstadt sein Können. Selbst luftdicht verpackte Drogen-Tütchen in Radkappen, Druckern oder im Motorblock hinter der Batterie bereiteten Max keine Probleme.

Neben dem Zoll durften an diesem Tag natürlich auch Vertreter der Polizei und des Grenzüberschreitenden Polizeiteams, des Deutschen Roten Kreuzes, des Technischen Hilfswerks (THW) und der Freiwilligen Feuerwehr nicht fehlen.

Alleine schon mit den unterschiedlichsten Fahrzeugen zogen sie die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich. So konnten die Jüngsten beispielsweise im Polizeiwagen, auf einem Motorrad oder im Leiterwagen der Feuerwehr Platz nehmen oder den GKW1-Gerätekraftwagen als universellen Werkzeugkasten des THW aus nächster Nähe in Augenschein nehmen. Liebhaber von Feuerwehrwagen kamen auf dem Platz vor der St.-Antonius-Kirche auf ihre Kosten, wo neben einem Löschgruppenfahrzeug und einem ABC-Erkundungskraftwagen auch ältere Modelle betrachtet werden konnten.

Spannend waren zudem die Darbietungen der Feuerwehr, die den Zuschauern die Gefahren bei Fettexplosionen demonstrierte. Das THW zeigte den flexiblen Aufbau seines Einsatzgerüstsystems in Form eines kleinen Wasserfalls über der Dinkel und den Umgang mit einer Betonkettensäge.
Fotos: Feuerwehr Gronau (St. Bergmann)

weitere Fotos: Pascal Vlutters (FF Gronau)