Brandschutz lernen von den Profis

(bü)

An insgesamt sechs Tagen finden in diesen Tagen Brandschutzunterweisungen am St. Antonius-Hospital statt. Die seit Jahren stattfindenden Kurse für alle Mitarbeiter des Krankenhauses waren bereits im Frühjahr geplant und koordiniert worden. Zwölf Mitarbeiter pro Gruppe werden über den Tag verteilt geschult, um jedem im Schichtdienst die Möglichkeit zu geben, an den wichtigen Schulungen teilzunehmen.

Die Kurse sind in einen theoretischen und einen praktischen Teil unterteilt und werden von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern der Feuerwehr Gronau/Epe durchgeführt. Ziel der Maßnahme ist es, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Sicherheit im Umgang mit den genau definierten Brandschutzvorgaben des Hauses zu vermitteln, bzw. die vorhandenen Kenntnisse aufzufrischen. Aus diesem Grund finden die mit professionellem Schulungsequipment durchgeführten Lehrgänge regelmäßig am Gronauer Krankenhaus statt.

Oberbrandmeister Norbert Gerwens, hauptberuflich bei der Feuerwehr Gronau, ist u.a. für die Ausbildung zuständig. Er erklärt: „Wir veranstalten in allen öffentlichen und städtischen Einrichtungen, Schulen und Kindergärten regelmäßig Kurse zur Brandverhütung und -bekämpfung. Alles ist genau geregelt und jede Einrichtung hat eigene Brandschutzpläne. Für ein Krankenhaus zum Beispiel gelten dabei andere Bedingungen, als etwa im Rathaus. Das St. Antonius-Hospital hat, wie jedes andere Krankenhaus auch, genau definierte Brandschutz- und Einsatzpläne, die regelmäßig mit allen Verantwortlichen abgestimmt werden. So kann im Fall der Fälle nach festgelegten Abläufen unmittelbar reagiert werden. Innerhalb der jeweiligen Bereiche im Krankenhaus gibt es große Unterschiede hinsichtlich Brandschutz und Bekämpfung. Dementsprechend stehen überall im Haus unterschiedliche Hilfsmittel zur Verfügung. Dennoch gelten überall die gleichen Verhaltensregeln im Brandfall wie etwa der Grundsatz: Erst melden, dann retten, dann bekämpfen.“ beschreibt der 44-jährige Oberbrandmeister die Unterweisung.

Sein Assistent, Stefan Bergmann vom Löschzug Epe, ergänzt: „Das eigentliche Löschen eines Brandes ist Aufgabe der Feuerwehr. Bei unseren Schulungen geht es darum, dass entstehende Kleinbrände unmittelbar selbständig bekämpft werden können, bevor mehr daraus wird. Wir als Feuerwehr sind auf jede Situation professionell vorbereitet, wenn wir eintreffen. Aber die ersten Minuten nach Entdeckung des Brandes sind entscheidend. Darum legen wir auch größten Wert darauf, dass wir als Partner verstanden werden und jeder den Sinn der jeweiligen Maßnahme versteht.“

Die Themen Fluchtwegsicherung, Aufzugnutzung im Brandfall und Evakuierung werden ebenfalls von den Brandschutzexperten angesprochen. Auch hierfür gibt es klare Regelungen, die an entsprechenden Stellen im Krankenhaus und bei der Einsatzleitzentrale in Borken hinterlegt sind. Durch regelmäßige Begehungen und Abnahmen verfügt die Feuerwehr außerdem über Orts- und Gebäudekenntnisse, die im Extremfall von großer Bedeutung sind.

Richtig spannend wird es nach dem theoretischen Teil, wenn die praktischen Löschübungen für alle Mitarbeiter durchgeführt werden. Mit einem gasgetriebenen „Brandherd“ können die Feuerwehr-Experten reale Brandsituationen simulieren, die mittels Feuerlöscher und Löschdecke von jedem Mitarbeiter bekämpft werden müssen. Dabei kommt man den hüfthohen Flammen sehr nahe. Der unmittelbare Kontakt mit dem offenen Feuer erfordert dabei bei einigen Teilnehmern volle Konzentration und auch Überwindung. „Bislang wurden während der Schulungen aber alle Brände ordnungsgemäß gelöscht“, schmunzelt Norbert Gerwens zufrieden mit den Ergebnissen der Schulung.

Text und Fotos: Antonius-Hospital Gronau GmbH