Einsatzinfos
- Alarmierungszeit:
- Einsatzstichwort: FEUER MIG
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Feuer in Gronau-Epe: „Wie nach einem Bombenangriff“
Gronau-Epe – Rauch und Nebel mischen sich über der Brandstelle, lassen die Szene noch unwirklicher erscheinen, als sie tatsächlich ist. Knapp 36 Stunden nach Ausbruch des Großbrandes in Teilen der ehemaligen Textilfabrik „Germania“ offenbart der Blick von der Drehleiter der Feuerwehr das ganze Ausmaß des Schadens: Das ehemalige Werk II des Fabrikkomplexes ist ein einziges Trümmerfeld. „Wie nach einem Bombenangriff“, kommentiert ein Feuerwehrmann den Anblick.
Von der Hitze verbogene Stahlträger, umgestürzte Mauerteile, zerborstene Fensterscheiben, durch die der Blick im Innern auf eingestürzte Deckenkonstruktionen fällt. Wie von Fäden gehalten, hängt ein Teil des Daches an den Stahldrähten der Betonkonstruktion. Auf einer Länge von fast 50 Metern und einer Tiefe von 80 Metern ist ein Teil der dreigeschossigen Hallen bereits in der Nacht zum Samstag unter der Last des Feuers zusammengefallen.
Im hinteren Teil des Fabrikgeländes liegen die Reste des gesprengten Schornsteins. Mehr als zwölf Stunden hat es gedauert, den von der Hitze einsturzgefährdeten Kamin umzulegen. Jetzt erinnern nur noch schwarz verkohlte Mauerstücke und die verbrannten Sendeanlagen mehrerer Telefongesellschaften an den 30-Meter-Riesen und
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Um 11 Uhr am Sonntagmorgen pumpen Feuerwehrleute aus Wasserwerfern weiter Wasser in die immer noch rauchende Brandstelle. An anderer Stelle haben derweil die Aufräumarbeiten begonnen – Schläuche werden eingerollt, Scheinwerfer und Notstromaggregate abgebaut – die Vennstraße, an der das Fabrikgelände liegt, kehrt langsam zur Normalität zurück. Die „Schlacht“ mit dem Feuer ist geschlagen, dafür haben Feuerwehr und Polizei jetzt ein anderes Problem: Herrscharen von Schaulustigen strömen an die Brandstelle.
Und nicht jeder macht freiwillig an den Absperrungen halt. Manche würden augenscheinlich am liebsten in die Trümmerwüste klettern, andere – teilweise Inhaber von Firmen auf dem Fabrikgelände – wollen das Ausmaß des Schadens aus der Nähe sehen oder in benachbarten Teilen des Werkes nachsehen, ob ihr Unternehmen überhaupt betroffen ist. Dutzende kleinere und größere Unternehmen sind auf dem Komplex angesiedelt: Vom Getränkemarkt bis zum Vertrieb von Antik-Möbeln. Klaus Fischer, Junior-Chef der Handelsagentur Fischer, hat schon in der zum Samstag mitansehen müssen, wie das Familienunternehmen (Möbelvertrieb im Internet) in Flammen aufging. Am Sonntag steht er wieder vor der Ruine. „Das war´s“, sagt er und meint damit das Ende der Firma. „Da oben waren wir untergebracht“ – Fischer zeigt auf zerborstene Scheiben im zweiten Stock der Ruine. Jetzt ist dort nur noch ein Gewirr von Stahlträgern und Betonteilen zu sehen. Ob er versichert ist? Fischer schüttelt den Kopf: „Ich hatte die Angebote von Gesellschaften im Büro liegen“, macht er deutlich.
Ein paar Meter weiter steht ein Ehepaar an der Polizeiabsperrung. „35 Jahre habe ich bei ,Germania gearbeitet, sagt die Frau. „Und es tut mir richtig weh, das jetzt so zu sehen“, fügt sie mit Blick auf Brandstelle hinzu.
Dabei sieht es jetzt an der Vennstraße vergleichsweise friedlich aus. 36 Stunden zuvor – um 2.30 Uhr am Samstagmorgen – bot sich den ersten Wehrleuten nach der Alarmierung ein anderes Bild. Lichterloh stand die 120 mal 80 Meter große Halle schon kurz nach dem Eintreffen der Rettungskräfte in Flammen. Eine Stunde später stürzt ein Teil der Halle ein. Gegen Morgen müssen die mehr als 150 Wehrleute die Löscharbeiten einstellen – zu groß ist die Gefahr, dass durch die einsturzgefährdeten Schornstein jemand verletzt werden könnte.
THW-Experten rücken an, Menschen werden in einem Radius von 300 Metern um den Kamin evakuiert, kommen in der Overbergschule oder bei Verwandten unter. Um 21.30 Uhr am Samstagabend löst THW-Sprengmeister Martin Schubert dann die Sprengung aus. Sie misslingt, weil eine Sprengladung nicht hochgeht, wie es heißt. Um 3.34 Uhr der zweite Versuch – der Schornstein fällt. Die Löscharbeiten können weitergehen und sollen mindestens bis zum Sonntagabend dauern. Über die Brandursache gibt bis jetzt keine Informationen.
%radio_wmw_1% 1. Radiobeitrag von WMW
%radio_wmw_2% 2. Radiobeitrag von WMW
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- Martin Lammers (Bericht)
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Quelle: Westfälische Nachrichten