Teamarbeit prägt sein Denken

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In der ersten Reihe zu stehen, war nie sein Ding. Auch Titel und Dienstgrade waren für ihn stets unwichtig. Deswegen reichte es ihm völlig aus, dass er bis dato als Hauptfeuerwehrmann seinen Dienst versah. Was für alle aber immer spürbar wurde: Er war stets der verlässliche Kamerad, auf den die Feuerwehr Epe bauen konnte. Künftig wird sie – zumindest im aktiven Dienst – ohne ihn auskommen müssen: Gottfried Böhmer wurde jetzt traditionell während des letzten Dienstabends im Jahr in die Ehrenabteilung der Wehr verabschiedet.

Löschzugführer Günter Kendzierski und Wehrführer Marco van Schelve dankten Gottfried Böhmer mit einer Laudatio, die sein Feuerwehrleben in Auszügen wiedergab. Am 13. September 1973 trat Gottfried Böhmer – Jahrgang 1956 – im Alter von 17 Jahren in die Freiwillige Feuerwehr Epe ein. Schon bald danach absolvierte Gottfried Böhmer die damalige Truppmann-Ausbildungsteile I, II und III. Mit dem bestandenen Atemschutz-Lehrgang konnte er dann ganz vorne an der Spritze mitwirken.

Bei vielen großen Einsätzen – sei es der Edeka-Brand oder das Großfeuer in der Groka, bei zahlreichen Bränden in den Baumwollspinnereien oder bei einer Fülle von Kleineinsätzen war auf Gottfried Böhmer stets Verlass, riefen van Schelve und Kendzierski in Erinnerung. Unvergessen sind auch die zahllosen Bauernhofbrände, bei denen häufig Stroh und Heu in mühevoller Handarbeit vom Obergeschoss herunter geholt werden musste. Diese Teamarbeit habe Böhmers Feuerwehrleben bis heute geprägt, hieß es in der Laudatio.

Die Mannschaft vertraute Gottfried Böhmer und entsandte ihn von 1998 bis 2003 als Beisitzer in den Vorstand des Löschzuges Epe. Viele Veranstaltungen wurden unter seiner Regie geplant und durchgeführt. "Sport ist Mord" war nie das Motto von Gottfried Böhmer. Kein Feuerwehrfussballspiel auf Orts- oder Kreisebene hat er versäumt. Er war stets Antriebsmotor für andere, um immer eine Mannschaft aufs Feld zu bringen. Heute drückt er seinem Lieblingsverein "Borussia Mönchengladbach" die Daumen.

Als selbstständiger Kaufmann fand Gottfried Böhmer immer auch die Zeit, sich aktiv bei Umbauarbeiten von Feuerwehrräumen einzubringen. Seit Jahrzehnten ist der runde Tisch eine feste Größe im Löschzug Epe. Diejenigen, die sich um diesen Tisch reihen, haben schon zusammen Jahrhunderte Erfahrung. Gottfried Böhmer ist stolz, zu dieser Truppe dazuzugehören und donnerstags Geschichten ums Feuerwehrleben zu hören oder auch selbst zu erzählen.

Den Dank für das jahrzehntelange Engagement in Sachen Feuerwehr verbanden Marco van Schelve und Günter Kendzierski gemeinsam mit allen Kameraden der Wehr in einer Feierstunde mit allen guten Wünschen für die Zukunft. "Wir freuen uns, dass du weiterhin Donnerstags unsere abendlichen Treffen im Gerätehaus bereicherst", machten sie deutlich und überreichten Böhmer und seiner Ehefrau Sigrid einen Essensgutschein und Blumen als Geschenke.

Foto: Feuerwehr Gronau (bü)