Einsatzinfos
- Alarmierungszeit: 01.05.2021 02:36 h und 03:23 h
- Einsatzstichwort: Fahrzeugbrand und Feuer MIG
- Einsatzadresse: Gildehauser Straße und Enscheder Straße
- Einsatzort: 48599 Gronau
(bü) (Am Ende dieses Berichtes befinden sich die Pressemitteilung der Polizei Münster / Borken sowie der Staatsanwaltschaft Münster) Weiterhin ist der Artikel der Westfälischen Nachrichten angehängt.
Die erste Meldung erreichte die Feuerwehr Gronau um 02:36 h. Es wurde ein Fahrzeugbrand auf der Gildehauser Straße 3 (Parkplatz) gemeldet. Bei Eintreffen der Feuerwehr standen bereits zwei PKW in Vollbrand, Ein dritter wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Angriffstrupp konnte den Brand der drei Fahrzeuge durch den Einsatz eines C-Rohres sowie der Schaumpistole löschen. Mit der Wärmebildkamera wurden die Fahrzeuge anschließend auf Glutnester kontrolliert.
Aus welchem Grunde die PKW gebrannt haben und wie hoch der Sachschaden ist, wird die Kripo ermitteln.
Noch während der Löscharbeiten wurde die Feuerwehr Gronau zu einem Wohnungsbrand in einem Wohn- und Geschäftshaus in der Enscheder Straße gerufen. Hier schlugen aus einem Fenster im 1. OG bereits die Flammen und die Wohnung stand im Vollbrand. Aufgrund der Meldung wurde der sogenannte MIG – Alarm (Menschenleben in Gefahr) ausgelöst. Der erste Rettungsweg über den Hausflur war bereits stark verqualmt und somit als Rettungsweg nicht mehr nutzbar. Der Bewohner der Brandwohnung stand bei Eintreffen der Feuerwehr bereits vor dem Gebäude. Er konnte zu weiteren Personen im Gebäude keine Angaben machen.
Aufgrund der Größe des Gebäudes wurden sofort drei Einsatzabschnitte gebildet. Abschnitt I (Gebäude Vorderseite) wurde zur Menschenrettung, Kontrolle des Treppenraumes sowie im weiteren Verlauf zur Brandbekämpfung eingeteilt. In diesem Abschnitt wurde eine Person über die Drehleiter aus dem 2. Obergeschoß gerettet. Schon in der Frühphase wurden 4 Atemschutztrupps zur Menschenrettung eingesetzt.
Der zweite Abschnitt wurde für den rückwertigen Gebäudebereich gebildet. Hier hatten sich, vorbildlich, 3 Personen auf dem Balkon des Dachgeschosses in Sicherheit gebracht und wurden dann von der Feuerwehr über Steckleitern gerettet.
Alle vier geretteten Personen sowie der Bewohner der Brandwohnung wurden dem Einsatz-Abschnitt III (Medizinische Rettung) übergeben. Nach einer Erstuntersuchung durch das Rettungsdienstpersonal, wurden die Betroffenen mit Verdacht auf Rauchgasintoxikation dem Krankenhaus zugeführt.
Nachdem die Menschenrettung abgeschlossen war, konnte der Brand durch den Einsatz von 4 C-Rohren gelöscht werden. Durch die Stadtwerke wurde das Gebäude von der Energieversorgung (Gas / Strom) getrennt. Der Eigentümer des betroffenen Modeunternehmens war an der Einsatzstelle und konnte seinerseits die ersten Maßnahmen für sein Geschäft treffen. Durch das anwesende Ordnungsamt konnte den Bewohnern eine Notunterkunft angeboten werden.
Auch bei diesem Einsatz verweist die Feuerwehr auf die Brandursachenermittlung und Schadenshöhe der Kripo.
Fotos: © Feuerwehr Gronau
Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Münster, der Polizei Borken und der Polizei Münster
Nach einem Wohnungsbrand in einem Wohn- und Geschäftshaus in der Enschederstraße in Gronau in der Nacht von Freitag auf Samstag (1.5.2021, 03:20 Uhr) ist beim Polizeipräsidium Münster eine Mordkommission unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Heiner Olthuis im Einsatz.
Feuerwehr und Polizei wurden zunächst gegen 02:40 Uhr zu einem Pkw-Brand an der Hörster Straße gerufen. Dort brannte ein Fahrzeug eines örtlichen Unternehmens vollständig aus. Der Brand ging auf zwei weitere Pkw des Unternehmens über. Gegen 03:20 ging dann ein weiterer Notruf wegen eines Wohnungsbrandes an der Enschederstraße ein.
Bei Eintreffen der Einsatzkräfte brannte die Wohnung in voller Ausdehnung. Die Feuerwehr musste vier Bewohner des Hauses über Drehleitern retten. Den 36-jährigen Wohnungsinhaber trafen die Polizisten vor dem Haus an. Er wurde zunächst durch Rettungskräfte mit dem Verdacht auf Rauchgasintoxikation in ein Krankenhaus gebracht.
„Vor Ort verdichteten sich die Hinweise darauf, dass der 36-Jährige sowohl die Autos, als auch seine Wohnung vorsätzlich in Brand gesetzt haben soll“, erläutert der Leiter der Mordkommission. „Seine Wohnung brannte vollständig aus, das Wohn- und Geschäftshaus ist nicht mehr bewohnbar.“
Den Ermittlungsbehörden liegen Erkenntnisse über eine psychische Erkrankung des 36-jährigen Gronauers vor. Inwieweit diese mit dem Tatgeschehen in Verbindung steht, ist Gegenstand der Ermittlungen. „Der 36-Jährige ist dringend der besonders schweren Brandstiftung mit versuchter Todesfolge und eines versuchten Tötungsdeliktes verdächtig“, verdeutlicht Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt. „Die Ermittlungen hierzu und zu einem möglichen Motiv dauern an. Der Beschuldigte wird aktuell in einer psychiatrischen Fachklinik untersucht.“
An den Pkw und dem Wohn- und Geschäftshaus entstand erheblicher Sach-und Gebäudeschaden. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.
Gronau – Westfälische Nachrichten
Die Feuerwehr Gronau ist in der Nacht zu Samstag innerhalb einer Stunde zu zwei Einsätzen gerufen worden, zwischen denen offenbar ein Zusammenhang bestand. Wie Staatsanwaltschaft und Polizei am Samstag in einer gemeinsamen Presseerklärung mitteilten, ermittelt jetzt eine Mordkommission gegen den 36-jährigen Bewohner der Brand-Wohnung.
Um 2.41 Uhr war die Feuerwehr zunächst alarmiert worden, weil auf einem Parkplatz an der Gildehauser Straße drei Autos in Brand standen. Die Fahrzeuge wurden mit Schaum gelöscht. Während die Feuerwehrleute den Einsatz beendeten, kam um 3.28 Uhr der nächste Alarm: In dem Wohn- und Geschäftshaus neben der Sparkasse an der Enscheder Straße brannte die Wohnung im ersten Stock in voller Ausdehnung, die Flammen schlugen aus den Fenstern. Es waren Menschenleben in Gefahr.
„Beide Löschzüge – Gronau und Epe – waren mit etwa 70 Personen im Einsatz“, schilderte der Leiter der Feuerwehr, Marco van Schelve, die Situation. Erstes Ziel war es, die Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Haus zu retten. Sieben Menschen sind an der Adresse gemeldet. „Fünf haben wir gerettet“, so van Schelve. Und darunter war einer, der dort nicht gemeldet war. Drei fehlten also noch. Es stellte sich aber schnell heraus, dass die fehlenden Personen nicht im Haus waren, weil sie gerade ausziehen.
Bewohner über Leitern gerettet
Zwei Bewohner hatten selbstständig das Haus verlassen können. Lob fand van Schelve für die Geistesgegenwart der Bewohner der Wohnung im obersten Stock, die nicht versucht hatten, sich durch das verqualmte Treppenhaus zu retten, sondern sich auf den Balkon begaben. Dort wurden sie von der Feuerwehr über Steckleitern gerettet.
Die Feuerwehr bildete drei Einsatzabschnitte: einen für den hinteren Bereich, einen für den vorderen und einen für die medizinische Rettung. Alle Bewohner wurden dort kurz gesichtet und vorsichtshalber in Krankenhäuser gebracht. Verletzt wurde niemand. Auch die Feuerwehrleute blieben allesamt unverletzt.
Der Sachschaden ist groß. Das Haus ist unbewohnbar. Die Stadtwerke stellten Strom und Gas ab, das Ordnungsamt bot den Bewohnern Hilfe bei der Suche nach Unterkünften an. Sie kamen aber offenbar bei Bekannten und Verwandten unter.
36-jähriger Wohnungsinhaber unter Verdacht
Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Samstag mitteilten, wurde der 36-jährige Inhaber der brennenden Wohnung vor dem Haus von Polizisten angetroffen. Rettungskräfte brachten ihn zunächst mit dem Verdacht auf Rauchgasintoxikation in ein Krankenhaus. „Vor Ort verdichteten sich die Hinweise darauf, dass der 36-Jährige sowohl die Autos als auch seine Wohnung vorsätzlich in Brand gesetzt haben soll“, erläuterte Kriminalhauptkommissar Heiner Olthuis, der Leiter der Mordkommission. Den Ermittlungsbehörden lägen Erkenntnisse über eine psychische Erkrankung des 36-jährigen Gronauers vor. Inwieweit diese mit dem Tatgeschehen in Verbindung steht, sei Gegenstand der Ermittlungen.
„Der 36-Jährige ist dringend der besonders schweren Brandstiftung mit versuchter Todesfolge und eines versuchten Tötungsdeliktes verdächtig“, verdeutlichte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt. „Die Ermittlungen hierzu und zu einem möglichen Motiv dauern an. Der Beschuldigte wird aktuell in einer psychiatrischen Fachklinik untersucht.“