Einsatzinfos
- Alarmierungszeit: 20.03.2008 11:55
- Einsatzstichwort: Grossbrand
- Einsatzadresse: Piepenpohlstr.
- Einsatzort: Gronau
Großeinsatz für die Feuerwehr: Aus noch ungeklärter Ursache geriet am Donnerstag um kurz vor 12 Uhr ein Holzschuppen im Garten eines Reihenhauses an der Piepenpohlstraße in Brand. Zwar waren die beiden Löschzüge aus Gronau und Epe innerhalb weniger Minuten vor Ort. Die Löscharbeiten aber dauerten, da sich das Feuer immer weiter durch den Dachstuhl fraß und auch auf benachbarte Wohngebäude übergriff. Letztlich kämpfen die Wehrleute Stunden gegen Flammen und die starke Rauchentwicklung an, die die Löscharbeit zusätzlich erschwerte. Menschen kamen bei dem Brand laut Polizei zum Glück nicht zu Schaden. Allerdings entstand ein erheblicher Sachschaden, den die Polizei „vorsichtig“ auf rund 100 000 Euro schätzt. Ich habe erst einfach nur eine Rauchwolke gesehen“, erzählte ein 17-Jähriger aus der Nachbarschaft, der nicht mit Namen genannt werden wollte. Flugs sei er Richtung Garten gelaufen, um nachzusehen, was da los war. „Da hab’ ich gesehen, dass der kleine Holzschuppen gebrannt hat, und die ganze Zeit ein Knallen gehört.“ Er war offenbar nicht der Einzige, der den Notruf wählte und die Feuerwehr alarmierte. Denn knapp drei Minuten später habe er schon Sirenengeheul gehört, und die ersten Einsatzkräfte seien zur Stelle gewesen. „Das ging ruck-zuck.“ Leider war der Brand, der offenbar in dem Holzschuppen hinter dem Haus ausgebrochen war und dann erst auf einen Anbau und von dort aufs Dach übergriff, nicht so rasch gelöscht. Zwar rollten die Wehrleute in Windeseile Schläuche aus und bereiteten den Löschangriff vor, während andere schon das schwere Atemschutzgerät anlegten, um dicht an den Flammen und – falls notwendig – auch im Gebäude löschen zu können. Am Wichtigsten aber haperte es zwischendurch: am Löschwasser. Da tröpfelte es aus den C-Rohren, mit denen Wehrmänner den Holzschuppen vom Garten aus zu löschen versuchten, kurzzeitig eher, als dass es spritzte. Grund war ein defekter Hydrant, teilte später Einsatzleiter Bernd Schatz auf Nachfrage mit. Vor allem aber der Übergriff des Brandes auf den Dachstuhl erschwerte den Einsatzkräften die Arbeit: Mühsam mussten sie sich mittels Haken und Motorsäge einen Weg durch Dachschindeln, Gebälk und die Holzverschalung – typisch für alte Häuser – bahnen, um überhaupt erst an den Brandherd zu gelangen. Und noch eine heute unübliche „Bausünde“ trug zur Ausbreitung bei: Die Trennwände zwischen den Häusern seien nicht bis unters Dach gezogen worden, erklärte der Einsatzleiter. So konnte das Feuer ebenso ungehindert wie von außen unsichtbar um sich greifen. Auch nach über einer Stunde züngelten hier und da noch Flammen aus dem Dach. Von unten und von oben (von der Plattform des Drehleiterwagens aus) versuchte die Feuerwehr, das Feuer unter Kontrolle zu bringen – was nach rund eineinhalb Stunden endlich einigermaßen gelang. Insgesamt dauerte der Einsatz über drei Stunden. Lange Zeit riegelte die Polizei die Piepenpohl- und die Ochtruper Straße für den Verkehr ab. Einen Hinweis auf Brandstiftung gebe es bisher nicht, hieß es vonseiten der Polizei. Die Kripo nahm noch am Nachmittag die Ermittlungen auf, um die Brandursache zu klären. Das zuerst betroffene Reihenhäuser hatte in nahezu voller Ausdehnung gebrannt und sei vermutlich einsturzgefährdet, hieß es. Zwei der Häuser, die übrigens wie alle in der Siedlung unter Denkmalschutz stehen, seien unbewohnbar, teilte Stadtpressesprecher Franz-Josef Weilinghoff auf Nachfrage mit. Die beiden betroffenen Familien brachte die Stadt in Notunterkünften unter – wo sie wohl auch das Osterfest begehen müssen.
Ermittler schließen Brandstiftung aus
Nach dem Brand, der am vergangenen Donnerstag mehrere Reihenhäuser an der Piepenpohlstraße verwüstet beziehungsweise beschädigt hatte (WN berichteten), hat die Kriminalpolizei ihre Ermittlungen abgeschlossen. Demnach ist eine Brandstiftung auszuschließen. Infrage komme nur eine elektrotechnische Ursache, teilte die Polizei gestern mit. Zur genauen Ursache konnte Pressesprecher Paul Bußhoff auf Nachfrage jedoch keine Angaben machen. Denn einerseits seien mit dem Ausschluss einer vorsätzlichen Brandstiftung die Ermittlungen der Polizei beendet, andererseits sei eine weitergehende Prüfung durch einen Sachverständigen aufwendig und dementsprechend teuer, so Bußhoff – und von Interesse allenfalls für die Betroffenen oder deren Versicherung, nicht jedoch für die Allgemeinheit.
Quelle: Westfaelische Nachrichten