Gronau, 15.06.14 (bü)
Die Feuerwehr Gronau führte eine Übung mit den Brandweeren Glanerbrug und Losser am Bethesda Seniorenzentrum GmbH durch.
Feuer löschen kann jede Feuerwehr, egal ob sie aus Deutschland oder aus den Niederlanden kommt. Aber im Bereich Taktik, Technik und Kommunikation gibt es doch Unterschiede. Günter Meyer und Stephan Gerwens hatten in Zusammenarbeit mit den niederländischen Kollegen Peter de Vries und Egbert de Zee eine Übung am Bethesda Seniorenzentrum in Gronau ausgearbeitet. Der Leiter des Hauses, Reinhard van Loh, hatte den Feuerwehren die Kellerräume bzw. einen Aufenthaltsraum im 3. OG zur Verfügung gestellt. Hauptaufgabe für die Feuerwehren war die Kommunikation zwischen den einzelnen Führungsstufen bzw den Mannschaften. Die Sprache war nicht das Problem sondern die Unterschiede der Funkgeräte. Es zeigte sich aber auch, dass in so einem grossen Gebäude der digitale Funk verbesserungswürdig sei.
In dem ersten Übungsszenario hatte eine Verpuffung im Keller – Heizungsräume – stattgefunden. Mehrere Personen wurden noch vermisst. Niederländische und deutsche Feuerwehrleute mussten zusammen die Personen suchen. Schon beim Verlegen der Angriffsleitung kamen die ersten Unterschiede zu Tage. Beim deutschen Angriff wurde nach FwDV ein Verteiler gesetzt und dann anschließend das 1. C-Rohr vorgenommen. Die Niederländer ziehen ihren Hochdruckschnellangriff (ca. 45 bar) mit einer Länge von 100 Metern ab und nehmen dieses Rohr mit vor. Das Einbringen eines Rauchvorhanges war dann den Niederländern unbekannt. Aber das Absuchen der Räume mittels Wärmebildkamera und Suchtaktik war dann wieder ein Projekt was identisch ablief. Personen wurden gefunden und anschließend nach draußen gebracht wo sie in einer Verletztensammelstelle versorgt wurden.
Bei dem zweiten Szenario hatte eine Pflegekraft im 3. OG eine Kerze umgestossen, wobei sich ein Brand entwickelte. Auch hier wurden mehrere Personen vermisst. Von Aussen wurde ein Angriff über die Drehleiter durchgeführt. Mehrere Trupps konnten dann über das Treppenhaus einen zweiten Angriff aufbauen und die Personensuche einleiten. Auch hier konnten die Trupps mittels Wärmebildkamera die Personen schnell ausfindig machen und in einen geschützeten Vorraum bringen. Weitere Trupps konnten dann die z.T. behinderten Personen (einige Dummys saßen in Rollstühlen) dann nach unten bringen wobe sie ebenfalls der Verletzensammelstelle zugeführt wurden.
Die Übung wurde durch Herrn Frank Vetter (Verwaltungsleitung Stadt Gronau) sowie den Mitarbeitern des Fachamtes -Sicherheit und Ordnung- Christian Jansen und Rainer Hoff, mit regem Interesse begleitet. Alle waren von der Leistungsfähigkeit der eigenen Feuerwehr sowie der Zusammenarbeit mit den niederländischen Nachbarn überzeugt.
In einem anschließendem Briefing der Führungskräfte waren sich alle einig, dass diese Übung gezeigt hat, dass grenzüberschreitendes Zusammenarbeiten hervorragend funktioniert. Die Differenzen mit den Funkgeräten sollen durch ständigen Austausch von Geräten optimiert werden.
Marco van Schelve, Leiter der Feuerwehr Gronau, bedankte sich bei allen Teilnehmern der Übung sowie dem Leiter des Seniorenzentrum Herr van Loh.
Fotos: Feuerwehr Gronau