Nach Verlängerung ist Schluss

 

Günter Meyer wechselt vom aktiven Feuerwehrdienst in die Ehrenabteilung.

Eigentlich ist mit Erreichen der Altersgrenze von 60 Jahren im aktiven Dienst der Freiwilligen Feuerwehr Schluss. Doch es gibt auch Ausnahmen. Mit Genehmigung eines schriftlichen Antrages kann die Dienstzeit auf bis zu 3 Jahre verlängert werden.
Dieses war auch bei Günter Meyer so. Ein bewegtes Feuerwehrleben sollte nicht abrupt mit 60 Jahren ausklingen, sondern hat eine Verlängerung verdient, so Günter Meyer. Aber auch eine Verlängerung ist mal vorbei und so hatte die Freiwillige Feuerwehr Gronau am Montag Abend zur Verabschiedung von Günter Meyer geladen. Neben den Feuerwehrleuten waren natürlich auch eine Menge an Gäste geladen, die es sich nicht nehmen ließen Günter Meyer für die langjährige Zusammenarbeit zu Danken. Die Nähe und Zusammengehörigkeit mit dem Löschzug Epe ließ Löschzugführer Günter Kendzierski durchblicken, war die Grundlage für eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Günter Meyer.
Die Beziehung zum THW besteht, zweifellos neben der Feuerwehr, schon am längsten. Hier hat Günter Meyer bedingt auch durch seinen Vater, der THW Mitglied war, langjährige Kontakte gepflegt. Dieses wurde auch in der Rede vom Ortsbeauftragtem und langjährigem Weggefährten Ludger Schabbing deutlich. Ludger Schabbing ließ viele Übungen, Einsätze und Veranstaltungen nochmals Revue passieren und überreichte dann ein gelungenes Präsent.
Auch die beiden ortsansässigen Werkfeuerwehren, Propex und Urenco, ließen es sich nicht nehmen, dem zukünftigen Ruheständler gebührend Dank für die gute Zusammenarbeit auszusprechen. Dieter Morsmann, Stellvertretender Leiter der WF Propex und Stephan Gesterkamp, Leiter der Feuerwehr Urenco, waren sich einig, wer so lange für die Feuerwehr aktiv war, hat sich seinen neuen Lebensabschnitt redlich verdient.
Schon lange bevor rechtliche Verträge zwischen den Niederlanden und Deutschland bezüglich der Zusammenarbeit der Feuerwehren gemacht wurden, hat Günter Meyer intensiven Kontakt zu den nachbarlichen Brandweeren aufgenommen. Deshalb ließen es sich die Kommandanten aus der Region Twente nicht nehmen, für das langjährige Engagement von Günter Meyer ihren Dank auszusprechen. Kommandant Peter de Vries brachte mit einem niederländischen Spruch das Gesamtwerk Günter Meyers auf den Punkt: „Het leven is een feestje maar je moet wel zelf de slingers ophangen“ (das Leben ist ein Fest, aber man muss es selber schmücken).
Marco van Schelve, Leiter der Feuerwehr Gronau, ließ in seiner Laudatio das Feuerwehrleben von Günter Meyer noch einmal Revue passieren. Vor 48 Jahren trat Günter Meyer 1968 in die Jugendfeuerwehr Gronau ein. Seine Begeisterung bei der Feuerwehr fand 1978 einen weiteren Höhepunkt, als Günter Meyer sein Hobby zum Beruf machte. Unzählige Lehrgänge, Seminare und Fortbildungen absolvierte Günter Meyer in den Jahren um sich höher zu qualifizieren aber auch um neuen Feuerwehrleuten das erlernte Wissen weiterzugeben. Stellvertretender Löschzugführer, Löschzugführer, stellvertretender Leiter der Feuerwehr und Leiter der Feuerwehr waren die höchsten Ämter die Günter Meyer mit Zuspruch der Mannschaft ausfüllte. Mein Löschzug und meine Feuerwehr waren Aussprüche, die von der Mannschaft in „Günters Löschzug“ und „Günters Feuerwehr“ umgemünzt wurden. Neben der Feuerwehrarbeit war Günter Meyer einer der Organisatoren des internationalen Feuerwehrsportfestes. Unter seiner Federführung wurde im Jahre 2006 das Festbuch zum 125 jährigem Jubiläum geschrieben. Günter Meyer ist seit Gründung des Kameradschaftsvereins im Jahre 2002 Vorsitzender. Die erfolgreichen Wasserspiele der Feuerwehr wurden mit seinem Engagement und Wissen zu dem Highlight welches sie heute darstellen. Unzählige Fahrzeuge und Geräte wurden unter der Regie von Günter Meyer angeschafft. Aber auch bei dem städtischen Geschenk, eine Drehleiter an die Partnerstadt Mezöbereny in Ungarn, im Jahre 1993, war Günter Meyer aktiv.
Ein weiteren Höhepunkt des Abends präsentierte Löschzugführer Mirco Lammers. In einer aufwendigen Bilder- und Videoshow wurden viele Abschnitte von Günter Meyers Feuerwehrleben noch einmal lebendig. Befreundete Feuerwehren hatten ihre Grüße per Videobotschaft kundgetan. Der angehende Ruheständler war sichtlich bewegt.
In einer kurzen Dankesrede ging Günter Meyer noch auf verschiedene Klein- und Großeinsätze ein, die sein Feuerwehrleben geprägt hatten. Aber er wäre nicht der Kamerad geworden, wenn er nicht die Unterstützung seiner Ehefrau Angelika gehabt hätte. In unzähligen Situationen hielt sie ihm den Rücken frei, so dass er ungestört die Geschicke und Belange der Feuerwehr führen konnte. Stolz ist Günter Meyer, dass sein Sohn David, in die gleichen Fußstapfen tritt wie er.
Wer Günter Meyer kennt weiß aber auch, dass er zwar nicht mehr bei Einsätzen mit raus fahren darf, aber das Archiv der Feuerwehr zu hegen und zu pflegen ist eine Aufgabe die er mit Hingabe ausfüllt.