Wieso Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung?

Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung stellen sich – auch wenn jetzt andere Schwerpunkte gesetzt werden – als Aufgaben dar, denen sich die Feuerwehren schon immer gewidmet hatten. Im Rahmen des vorbeugenden Brandschutzes, des Besuchs von Schulklassen und Kindergartengruppen in den Feuerwachen wurden auch in der Vergangenheit bereits Aufgaben aus diesem Bereich erfüllt.

Was versteht man unter Brandschutzerziehung/Brandschutzaufklärung?
Brandschutzerziehung richtet sich insbesondere an Kinder in Kindergärten und in den Grund- und Sonderschulen.

Brandschutzaufklärung richtet sich an Schüler/Schülerinnen in den Gesamt- und Realschulen, Gymnasien sowie an Erwachsene.

Inhaltlich umfaßt die Brandschutzerziehung/Brandschutzaufklärung die Aufklärung über die Verhütung von Bränden und das richtige Verhalten in einem Brandfall.

Die Feuerwehr kann Hinweise geben
– welche Gefahrenschwerpunkte behandelt werden sollen
– wie die Erzieher/Lehrer motiviert werden können
– welche Hilfestellung die jeweilige Feuerwehr geben kann und
– welche Materialien derzeit bereits zur Erfüllung dieser Aufgaben zur Verfügung stehen.

Wer Bescheid weiß, spielt nicht mit dem Feuer.

1. Kinder haben nur geringe Kenntnisse über den Brandschutz und können somit die Brandgefahren nicht richtig erkennen und beurteilen.

2. Kinder geraten bei Gefahr leicht in Panik. Sie sollen den Umgang mit Brandschutzeinrichtungen und dass richtige Verhalten bei Bränden lernen.

3. Kinder kennen häufig die Zweischneidigkeit (Wärme / Licht – Brand / Rauch) des Feuers nicht.

4. Kinder können häufig einen Notruf nicht richtig absetzen, da sie ihren vollständigen Namen und die Adresse nicht kennen.

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht,

– dass in Deutschland viele Kinder und Jugendliche zu Brandopfern werden ?
– dass in Deutschland jährlich über 80 Kinder an den Brandverletzungen sterben ?
– dass jede 3. bis 5. fahrlässige Brandstiftung von Kindern und Jugendlichen verursacht wird ?
– dass unsere Aktionen in Zusammenarbeit mit Schulen, Kindergärten und -tagesstätten dazu beitragen, Ihr Kind über die Vermeidung von Bränden zu unterweisen ?
– dass wir, die Freiwillige Feuerwehr Gronau die Brandschutzerziehung für Schulen, Kindergärten und Kindertagesstätten anbieten ?

Ansprechpartner:

Martin Schroven
Tel. 02562/18713-41

Wie funktioniert bei der Freiwilligen Feuerwehr Gronau der Brandschutz mit den Kindergärten?

Wie auch bei anderen Feuerwehren stellte sich uns die Frage, wie können wir Kindern den Umgang mit Feuer und deren Gefahren näher bringen. In den achtziger Jahren war es immer so gelaufen, dass meist Kindergärten mit ca. 50 – 60 Kindern die Feuerwehr besuchten. Bei der Feuerwehr wurde dann in der diensthabenden Schicht jemand ausgeschaut, der den Kindern mit Fachausdrücken und möglichst vielen Fahrzeugen versuchte, die Feuerwehr näher zu bringen. Einsätze bei denen dann alle diensthabenden Beamten ausrücken mussten, beendeten dann meist so einen Besuch bei der Feuerwehr. Dieses war für die Kindergärten und für die Feuerwehr unbefriedigend.

Mitte der neunziger Jahre wurde dann von einigen Kameraden die Brandschutzerziehung aufgebaut. D.h., es wurde ein Programm für die Kindergärten ausgearbeitet und diesen dann vorgestellt. Heute beschäftigt sich jeder Kindergarten in Gronau und Epe intensiv mit dem Thema Feuer und Feuerwehr. Im ersten Halbjahr eines jeden Jahres werden in jeder Woche die Schulkinder eines Kindergartens mit den Gefahren des Feuers sowie den Aufgaben der Feuerwehr vertraut gemacht. Bei dem in der darauffolgenden Woche stattfindenden Besuch der Feuer- und Rettungswache kommen die Kinder mit einem ganz anderen Wissenstand und können den Nachmittag ganz anders verstehen.

Bei dem Besuch an der FRW werden den Kindern -nach dem gemeinsamen Foto und der Begrüßung- Fragen gestellt, die sich auf ihre Brandschutzerziehungswoche beziehen.

Z.B. Wann ruft man die Feuerwehr an und was erzählt man dann der Feuerwehr am Telefon – hier haben die Kinder bereits im Kindergarten mit der Telefonanlage geübt.

Oder es wird gefragt, welche Materialien brennen und welche nicht. Weiterhin wird den Kindern dann gezeigt, wie man eine Kerze nicht anzünden soll. Nachdem alle Fehler aufgezeigt worden sind, wird den Kindern ein kurzer Videofilm gezeigt –hier: Hilfe mein Teddy brennt oder ein Ausschnitt aus Peter Lustig bei der Feuerwehr.

Im Anschluss an den Videofilm werden die ca. 25-30 Kinder in 3 Gruppen aufgeteilt. In der Gruppe 1 wird den Kindern die Feuerwehrausrüstung erklärt, wobei ein Kind immer den gesamten Feuerwehranzug anziehen kann. Dieses löst auch bei den schüchternen Kindern die Spannung. Die zweite Gruppe besichtigt einen Rettungswagen und wird hier mit Pulsoxydmeter sowie EKG und Vakuummatratze vertraut gemacht. Der dritten Gruppe wird das LF 16/12 erklärt. Hierbei ist es natürlich wichtig, dass die Kinder in dem Feuerwehrauto sitzen dürfen und dann auch einmal das Blaulicht und Martinshorn einschalten. Erstaunen löst natürlich auch immer die Rettungsschere und der Spreizer aus. Jede Gruppe wird ca. 25 Min. bei den verschiedenen Einheiten verweilen. Kurz vor Ende der Besichtigung kommen die Gruppen wieder zusammen und besichtigen dann die Drehleiter.

Die Freiwillige Feuerwehr Gronau verfügt seit dem Jahre 2005 über ein Brandschutzhaus.

Dieses Holzhaus wurde mit Sponsorengeldern gebaut und eingerichtet. In dem Haus mit dem Namen „FRIDULIN BRENZLICH“ befindet sich ein komplett eingerichtetes Kinderzimmer. Hier wird den Kindern bzw. auch Erwachsenen vermittelt, wie man sich verhält, wenn in einem Zimmer ein Brand ausbricht. Mit einer Nebelmaschine wird der Rauch dargestellt. Alle im Raum befindlichen Personen begeben sich in Bodennähe. Es läßt sich wunderbar darstellen, das der Rauch und die giftigen Gase nach oben ziehen und unten noch die bessere Sicht bzw. die bessere Atemluft ist. Auf den nachfolgenden Bildern kann man einen kleinen Einblick unseres Projektes gewinnen.

Wenn das brennende Zimmer verlassen wird, muss als nächstes die Feuerwehr alarmiert werden. Die Kinder haben im Kindergarten bereits mit der Notrufübungsanlage geübt.

Hier bei der Feuerwehr kann dann ein Kind aus der Telefonhaube die 112 wählen und am anderen Ende (Telefon im Brandschutzhaus) wird ein Feuerwehrmann als Leitstelle den Notruf entgegen nehmen.