Erste Auszubildende als Notfallsanitäterin bei der Stadt

(bü)

Erstmals wird in diesem Jahr bei der Stadt Gronau eine Notfallsanitäterin ausgebildet. Unter 30 Bewerbern konnte sich Celina Gesing in den verschiedenen Einstellungstests durchsetzen und tritt am 01.09.2016 ihre Ausbildungsstelle an der Gronauer Feuer- und Rettungswache an.
„Der Beruf der Notfallsanitäterin / des Notfallsanitäters hat den bisherigen Rettungsassistenten als höchste nichtärztliche Qualifikation im Rettungsdienst abgelöst. Die Ausbildung unterscheidet sich wesentlich von der bisherigen und wurde von zwei auf drei Jahre verlängert. Das Notfallsanitätergesetz trat am 01. Januar 2014 in Kraft und ersetzte das bisherige Rettungsassistentengesetz“ informiert der Leiter der Feuer- und Rettungswache Gronau Marco van Schelve jetzt anlässlich der bevorstehenden Einstellung der neuen Auszubildenden.
„Früher waren die Kompetenzen der Rettungsassistenten ungenau formuliert. Für Notfallsanitäter gelten neue, zeitgemäße Gesetzesregelungen. Ohne Notarzt war beispielsweise das Spritzen von Schmerzmitteln oft ein Spagat zwischen eventueller Straftat am Patienten oder unterlassener Hilfeleistung“ begrüßt van Schelve die Entwicklung der Rechtslage.
Die Ausbildung zum Notfallsanitäter beinhaltet eine theoretische und eine praktische Ausbildung an der Feuerwehr- und Rettungsakademie in Bocholt (1920 Stunden) sowie Praxisphasen in Krankenhäusern (720 Stunden) und auf Feuer- und Rettungswachen (1960 Stunden). Außerdem nehmen die angehenden Notfallsanitäter auch schon während der Ausbildung an Einsätzen teil und fahren im Rettungswagen und bei anderen Transporten mit.
Die Ausbildung soll insbesondere dazu befähigen, verschiedene Aufgaben eigenverantwortlich auszuführen.
Dieses sind u.a. das Feststellen und Erfassen der Lage am Einsatzort und die unverzügliche Einleitung notwendiger Maßnahmen zur Gefahrenabwehr. Weiterhin müssen der Gesundheitszustand von erkrankten und verletzten Personen beurteilt werden. Entscheidungen über die Notwendigkeit eines Notarztes , Anforderungen über weiteres Personal und weitere Rettungsmittel gehören ebenfalls zum Ausbildungsprogramm. Aber auch die Durchführung medizinischer Maßnahmen zur Erhaltung der vitalen Körperfunktionen stehen ganz oben im Ausbildungskatalog. Das setzt voraus, dass man sich mit den Rettungsfahrzeugen und deren medizinischen Geräten auskennt. Auch hier wird bis ins kleinste Detail geschult, denn im Ernstfall geht es innerhalb von Sekunden um Leben oder Tod.
Ein wichtiger Punkt ist die Kommunikation zwischen Patient und Rettungsdienstpersonal. Die besten medizinischen Kenntnisse sind wertlos, wenn der Umgang mit Menschen in Krisensituationen nicht eingehend geübt, geprüft und angewendet wurde.
„Das vielseitige und verantwortungsvolle Aufgabenfeld im Umgang mit Menschen war es, das mich dazu bewogen hat, die Ausbildung als Notfallsanitäterin anzustreben“ erklärt Celina Gesing ihre eigenen Motive für die Berufswahl. Die 19 –  Jährige ist so auch voller Vorfreude auf den baldigen Beginn ihrer dreijährigen Ausbildung.

Foto: Feuerwehr Gronau