aktueller Pressebericht der WN zum Stadtparkfest: noch sprudelt nur Rostwasser

Eng ist es auf der abgesperrten Fläche am Ende des Hofes der Feuer- und Rettungswache an der Eper Straße. Auf dem Boden liegt ein Gewirr von Schläuchen, die zu verschieden geformten Metallrohren führen. Für den Laien ein undurchsichtiges Labyrinth, für das Feuerwehr-Team der Wasserspiele ein selbsterklärender Arbeitsplatz. Mit der Prüfung des Materials hat für die Crew die Vorbereitung auf die Wasserspiele begonnen, die am 30. und 31. August zum 100. Geburtstag des Gronauer Stadtparks auf dem Stadtpark-Teich wieder für tanzende Fontänen im Licht Hunderter Scheinwerfer sorgen werden.

Günter Setzpfand vom Orga-Team verspricht den Zuschauern, die die Wasserspiele vielleicht schon aus früheren Aufführungen kennen, neue Bilder und Figuren. „Wir haben allein mehr als 150 neue Strahler“, macht er am Rande des Übungsabends deutlich, dass sich die Gäste auch auf weitere Neuerungen freuen können.

Das neue (alte) Material, das die Feuerwehrleute derzeit in ihr eigenes Wasserspiel-Equipment einbauen, stammt von den Feuerwehr-Kollegen aus Lienen im Teutoburger Wald. Dort werden seit einiger Zeit keine Wasserspiele mehr aufgeführt. Deswegen haben sich die Gronauer Teile der dort noch vorhandenen Technik ausgeliehen, um sie zu testen und dann über einen Ankauf zu entscheiden.

Die Verbindung zur Feuerwehr nach Lienen ist alt: Schon Ende der 1950er-Jahre, als in Gronau erste Überlegungen für eigene Wasserspiele angestellt wurden, gab es eine Anfrage, ob das Lienener Material nicht auszuleihen sei. „Damals war aber der Preis, den die Lienener wollten, zu hoch – und so wurde entschieden, in Gronau eine eigene Ausrüstung zu bauen“, weiß Setzpfand aus alten Chroniken.

Diese Technik ist inzwischen auch in die Jahre gekommen – und so muss die Wehr vor jeder neuen Ausgabe der Wasserspiele Hand anlegen: Die Elektrik wird überprüft, Hunderte von Düsen kontrolliert und bei Bedarf wieder angelötet. Das erste Wasser, das aus dem umfangreichen Rohrmaterial dringt, ist braun – Zeichen für den Rost, der an den Metallteilen nagt.

Bis Ende August aber wird alles wieder flott sein. Bis zu 100 000 Liter Wasser aus der Dinkel werden während einer Show durch Schläuche und Rohre gepumpt. Dafür, dass sich dazu im Takt von fetziger Musik die Fontänen zum Tanz erheben, sorgt eine manuelle Steuerung.

Im Rahmenprogramm der Wasserspiele werden in diesem Jahr der Feuerkünstler Rene Albert aus Köln, die Free-Artistik-Show des Turnvereins Gronau und die Band „Basic“ zu erleben sein. An beiden Wasserspielabenden wird es zudem ein Feuerwerk geben, das die Firma Schneider aus Goslar vorbereiten und zünden wird.

Damit das Publikum das alles noch besser sehen kann, gibt es Überlegungen, auch die Show-Acts auf die (erweiterte) Wasserbühne zu verlegen. Ob das funktioniert, muss sich aber noch zeigen.

 


Quelle: Westfälische Nachrichten