Enschede – Für eine Rauchmelder- und Kohlenmonoxidmelderpflicht in allen Gebäuden macht sich der Chef der Feuerwehr in der niederländischen Nachbarregion Twente stark. Stephan Wevers erhob diese Forderung jetzt bei der Vorstellung der Jahresstatistik 2016 der Feuerwehr Twente. Dort gab es im vergangenen Jahr 36 Meldungen von Kohlenmonoxid und damit eine Verdopplung der Zahlen des Vorjahres. Mit 1328 Bränden lag die Zahl der Feuer um rund 200 höher als 2015 (1144).
Dass es 2016 zu 36 Meldungen von Kohlenmonoxid kam, hat nach Wevers Angaben damit zu tun, dass es bei Bürgern und Unternehmen inzwischen eine Reihe entsprechender Melder gibt. „Die Alarme, die dadurch ausgelöst wurden, haben vorbeugend gewirkt. Sie zeigen aber zugleich, dass es an vielen Heizungsanlagen noch keine solchen Melder gibt“, so Wevers.
Kohlenmonoxid ist eine geruchloses und unsichtbares Gas, das bei schlechter Verbrennung von Kohlenstoff und anderen fossilen Brennstoffen entsteht. Bei Einatmung kann es gesundheitsschädigende Folgen bis hin zum Tod haben. Um besser und gezielter vor den Risiken einer Kohlenmonoxid warnen zu können, hat die Feuerwehr Twente Vereinbarungen mit großen Installationsunternehmen und Gasversorgern getroffen, die ihre Kunden künftig bei Einrichtung einer neuen Heizungsanlage über die möglichen Gefahren von Kohlenmonoxid aufklären wollen.
Mit 1328 Brandeinsätzen war 2016 für die Feuerwehr Twente „ein durchschnittliches Jahr“, wie Wevers betont. Tote waren bei den Bränden nicht zu beklagen: „Das ist das zweite Jahr in Folge, in dem es glücklicherweise keine Todesopfer zu beklagen galt.“ Irgendwelche Schlüsse ziehen will Wevvers daraus nicht. „Wir haben zwar das Gefühl, dass wir mit unserer vorbeugenden Öffentlichkeitsarbeit auf einem guten Weg sind, aber es ist zu früh, um den Schluss zu ziehen, dass es deswegen weniger Todesopfer gegeben hat.“
Quelle: Westfälische Nachrichten