Einsatzinfos
- Alarmierungszeit: 21. - 24. Mai 2008 10:10
- Einsatzstichwort: Öl auf Gewässer
- Einsatzadresse: Gewässer / Dinkel / Aa
- Einsatzort: Gronau-Epe/Ahaus-Alstätte
Noch immer treiben verdächtig schillernde Schlieren auf der Aa. Es ist Freitag, früher Nachmittag, und was da so farbenprächtig schimmert auf dem Wasser, ist etwas, das da ganz und gar nichts zu suchen hat: Diesel. Am Mittwochmorgen nahm der Kraftstoff seinen Lauf, kilometerweit entfernt auf einem Bauernhof im Eper Lasterfeld. Und mit ihm eine ökologische Katastrophe, deren Ausmaß der Kreis Borken frühestens Anfang kommender Woche bewerten kann. Denn auch gestern noch haben Feuerwehr und die Untere Wasserbehörde alle Hände voll damit zu tun, den Kraftstoff aufzuhalten – und ein massenweises Fischsterben möglichst zu verhindern.
Das Unglück begann am Mittwochmorgen: Wie Andrea Hertleif von der Pressestelle des Kreises gestern auf Nachfrage mitteilte, habe ein Landwirt im Lasterfeld Dieselkraftstoff von einem Tank in einen anderen umgepumpt. „Dabei ist nach Angaben des Verursachers der Schlauch geplatzt.“ Mehrere Hundert Liter seien dabei ausgelaufen, sagte Hertleif – wobei es sich um eine „grobe Schätzung“ handele.
Der Landwirt selbst habe gegen 10 Uhr die Behörden alarmiert. Mitarbeiter des Gronauer Ordnungsamtes, der Unteren Wasserbehörde des Kreises und der Löschzug Epe rückten zum Hof aus.
Die Wehrleute hätten flugs Ölsperren – Schläuche mit einem aufsaugenden Material – in verschiedenen Bachläufen um den Hof errichtet, erzählte der diensthabende Einsatzleiter Matthias Stehning. Mehr sei zunächst nicht notwendig gewesen. Dann habe die Untere Wasserbehörde des Kreises die Einsatzstelle übernommen, die Eper Wehr sei abgerückt, sagte Stehning.
Doch aufhalten ließ sich der Kraftstoff dadurch nicht: Er bahnte sich seinen Weg bis in die Aa und gen Alstätte. Am Mittwochabend sei die Ahauser Feuerwehr alarmiert worden, teilte Stadtbrandmeister Berthold Büter auf Nachfrage mit. Durch die Löschzüge Alstätte und Graes seien dann erste Ölsperren gesetzt worden. Laut Hertleif aber sei erst Donnerstag aufgefallen, „dass etwas in die Aa gelangte“.
Seither versuchen die Einsatzkräfte, der Lage Herr zu werden und den Kraftstoff durch Ölbindemittel wieder einzusammeln. Regelmäßig überprüften Wehrleute am Donnerstag und auch gestern die Sperren. Wo der sogenannte Saugwagen nicht hinkomme, um angesammelten Diesel und Bindemittel abzusaugen, da legten die Wehrleute selbst Hand an, berichtete der Alstätter Löschzugführer Frank Hörst: mit dem Käscher. Außerdem sei gestern noch eine Vollsperre am Vorfluter des Bauernhofes installiert worden, teilte Andrea Hertleif mit.
Am Freitag dröhnten zudem Pumpen an der Haarmühle: Dort wälzte die Wehr das Wasser um, damit die Fische mehr Sauerstoff bekommen. Massenweise seien die vor dem anrückenden Öl geflüchtet, erzählte Hörst. Bis zur Haarmühle, wo sie nicht weiterkamen und nach Luft schnappten. Viele vergeblich . . .
Quelle: Westfälische Nachrichten