Einsatzinfos
- Alarmierungszeit: 24.11.2007
- Einsatzstichwort: Feuer Gross
- Einsatzadresse: NULL
- Einsatzort: NULL
Dem Mitarbeiter der Firma Altex-Recycling fehlen schlicht die Worte: „Ich bin echt sprachlos“, sagt er. Und das aus gutem Grund: Gleich an zwei Stellen des Firmengeländes gehen in der Nacht zum Samstag draußen gelagerte Materialballen in Flammen auf. Während die Feuerwehr noch auf der einen Seite des weitläufigen Firmenareals die meterhohen Flammen mit Schaum zu ersticken versucht, brennen hinter dem K + K-Parkplatz weitere Ballen – an Zufall glaubt da kaum noch einer der eingesetzten Feuerwehrleute.
Alarmiert wird die Wehr um 2.07 Uhr. „Feuer bei Altex“ heißt die erste Meldung, die nur Minuten später um den Zusatz „Feuer groß“ auf den Meldern der Feuerwehrleute präzisiert wird. Und das Feuer ist verdammt groß und verdammt heiß: Meterhoch stehen die Flammen über den Hallen, noch im Abstand von 20 Metern dringt die Hitze durch die Kleidung. Eine schwarze Rauchsäule steigt in den Himmel – nur gespenstisch beschienen von einem hell am Himmel stehenden Mond.
Nicht nur die 60 vor Ort tätigen Feuerwehrleute werden beim Anblick dieses Szenarios an den Abend des 15. Juli erinnert. Fast bis ins Detail gleichen in der Nacht zum Samstag die Bilder denen, die sich an jenem Sonntag im Sommer boten.
Dass Wasser beim Löschen des Materials nicht viel nützt, weiß die Feuerwehr: Kanisterweise setzt sie deshalb Schaum ein. Mit Erfolg: Binnen einer Stunde ist das Gros der Flammen gelöscht, die eigentliche Arbeit aber steht noch bevor: Die gestapelten Ballen müssen auseinandergezogen werden, um auch letzte Glutnester zu löschen. Schön während der Löscharbeiten flitzen Mitarbeiter von Altex auf Gabelstaplern rund um das Feuer hin und her – erst versuchen sie, zu retten, was noch zu retten ist. Später ziehen sie im Zusammenspiel mit der Feuerwehr die Ballen auseinander, um die Löscharbeiten zu beschleunigen.
Trotz der starken Rauchentwicklung besteht nach Angaben der Feuerwehr für die Gesundheit der Bevölkerung keine Gefahr.
Das Unternehmen Altex stellt Halbkammgarne für die Teppichindustrie und für Heimtextilien und Seilereien, aber auch technische Gewebe her und recycelt Natur- und Chemiefasern.
Während ein Teil der Feuerwehrleute massiv gegen die Flammen vorgeht, kühlen andere mit sogenannten Wasserschildern die Gebäude des Unternehmens.
Gegen drei Uhr in der Früh ist das Feuer weitgehend unter Kontrolle, das Altex-Gelände bietet indes ein sonderbares Bild: Knöcheltief waten die Feuerwehrleute im Lösch-Schaum. Weil beide Löschzüge der Stadt bei Altex im Einsatz sind, hat die Nienborger Feuerwehr inzwischen den Brandschutz für Gronau übernommen.
Über die Ursache des Brandes wird in der Nacht vor Ort nur spekuliert. Gesicherte Erkenntnisse wird es wohl erst geben, wenn die Polizei ihre Ermittlungen beendet hat. Sicher ist indes: Der Schaden dürfte in die Hunderttausende gehen
Quelle: Westfälische Nachrichten